Sonntag, 24. März 2013

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wenn man sich 3 wochen dem wahnsinn des berliner skireisen publikums ausgesetzt hat kann es schwer sein, wieder fuß zu fassen in der großen alten dreckstadt. besonders, wenn es hier minusgrade hat, während in den alpen schon der frühling einzieht. wut lässt mich brüllen, wut über mobbing, disrespekt, demütigungen und kleine und große sexuelle avancen, halbherzig oder ganz herzlos, jedenfalls ohne ansehen der person an mich herangetragen, als hätte ich überhaupt keine gefühle im leib, reiseleiter, übungsleiterausbilder und projektionsfläche für alle unkontrollierten triebe der gäste -

was für gäste. versoffen, verkifft, prollig, dumm und mit modischen bunten strickmützen garniert, eine vollends entseelte gottlose vorstadtbrut, deren einziger götze der eigene vorteil, der eigene spaß sein kann, unerreichbar natürlich, man hofft, man könne sich ihm wenigstens auf kosten anderer nähern, wenigstens ein kleines stück.

keiner der das anders sieht, keiner der schreit, nur in der schussfahrt im schneesturm treffe ich für einige augenblicke meinen verbündeten, die wut. wann wird der punk einzug halten in den großen zirkus massentourismus?

ich möchte laufen über weite, offene ebenen, möchte durch frankreichs süden fliegen, während mich die stiff little fingers anschreien, wenn ich schon selbst nicht schreien kann. die portugiesin in schweden wird eifersüchtiger mit jedem tag, den ich keine lust mehr habe auf skypebeziehung, und hat angesichts der egoistischen avancen ihrer konkurrentinnen der letzten wochen keinen grund dazu, streng genommen. zumal sie mir im sud der niederen minne als einzig vernünftige person erschien, weit, weit hinten am horizont.

ich idealisiere sie und mich und alle anderen, es menschelt nun einmal, gerade auf skifahrten, doch muss ich das mitmachen, wenn ich gesagt bekomme: du musst nur den einen festen willen haben: ich will heute abend ficken, egal wen, egal wo, dann hast du auch spaß. ich habe es versucht, der wille kommt mir nicht über die inneren moralischen barrieren, und würde ich saufen, die traurigkeit bräche sich ihren weg ins freie, traurigkeit darüber, dass ich meine beste arbeit investiere und dafür wie scheiße behandelt werde, vom ein oder anderen in freundlicher erinnerung behalten.

wo bleibe ich, was ist mein lohn, wenn ich so gut wie unbezahlt, für meine extravaganz (o-ton vater) kritisiert, kopfschüttelnd, wieder nach hause komme? soll das reiseerlebnis mich entschädigen, wo ich ziel allerdümmster angriffe werde (guck nicht so traurig, wir müssen das mit ansehen, ein skilehrer der nicht trinkt, gibts das?, pass auf dich auf, geh nicht mitfremden männern mit)? ich bin überfragt, und sehe nur einen ausweg, schneller, härter, näher am limit zu fahren. bis es kracht, und doch, es kracht nicht. es kracht einfach nicht, ich möchte zum himmel schreien, schreien und schreien, bis er endlich zerbricht.

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