hit the road

Samstag, 18. Mai 2013

unaufloesbare widersprueche

ich war demonstrieren, ich gebe es zu, mit der portugiesischen freundin lief ich ein stueck die revolutionaere erste maidemo mit und schwelgte vorsichtig in einigen erinnerungen aus der zeit, als man die luft noch brennen spürte in kreuzberg.

ich plauderte ein wenig von damals, wir passierten eine sparkassenfiliale, deren scheiben waren demoliert, ziemlich genau davor war einem lexus die frontscheibe zerdeppert, einem audi die heckscheibe, ein oder zwei mercedes der rückspiegel zerstört (nur die spiegelscheibe hing an der elektronik herunter, wohlgemerkt, kein kratzer am lack). ich schämte mich vor meiner freundin, dass ich gerade noch von einer zeit geprahlt hatte, in der dieser bloedsinn methode hatte.

zwei tage später trampten wir nach leipzig, auf dem letzten stück nahm uns ein junger geschäftsmann aus niedersachsen mit, er stellte sich als h. vor mit einem breiten gewinnenden benz und festem händedruck, jeans und lachshemd, gegelte haare, pilotenbrille, blond, breit und hochaufgeschossen, er laberte die portugiesin mit schlechtem englisch zu und erklärte mir, dass der wagen im hybridmodus schon 30-40 prozent weniger kraft habe, nicht dass das ins gewicht fiel.

den linken außenspiegell haben ihm die chaoten demoliert, sagte er beilaeufig, vorgestern in berlin. wo er denn geparkt habe? leipziger straße, seitenstraße. mir war das nun vollends peinlich ausgerechnet in einem der autos zu sitzen, die an der demostrecke geparkt waren, ihn interessierte der schaden nicht die bohne. schon komisch, wie oft man den außenspiegel nutzt, sagte er, ist mir bisher nie aufgefallen. ob das die versicherung zahlt, fragte ich. hatte er noch nicht nachgefragt.

er wollte nach leipzig, stadt kennenlernen, da gehe ja nun ne menge, habe er gehört, haben wir gleich ne wohnung in der innenstadt gemietet uebers wochenende, da kriegt man ja am meisten mit. ob das ne unistadt sei, wieviele studenten es dort gäbe? ich sagte ja und ca. 25000 und war froh, dass er nicht die singlequote der unter 25jährigen frauen wissen wollte. ich lotste ihn zum bahnhof und wir stiegen aus, diesmal ohne händedruck.

ich fuehlte mich um mein mitgefuehl mit den geschädigten autobesitzern betrogen.

Sonntag, 24. März 2013

...

wenn man sich 3 wochen dem wahnsinn des berliner skireisen publikums ausgesetzt hat kann es schwer sein, wieder fuß zu fassen in der großen alten dreckstadt. besonders, wenn es hier minusgrade hat, während in den alpen schon der frühling einzieht. wut lässt mich brüllen, wut über mobbing, disrespekt, demütigungen und kleine und große sexuelle avancen, halbherzig oder ganz herzlos, jedenfalls ohne ansehen der person an mich herangetragen, als hätte ich überhaupt keine gefühle im leib, reiseleiter, übungsleiterausbilder und projektionsfläche für alle unkontrollierten triebe der gäste -

was für gäste. versoffen, verkifft, prollig, dumm und mit modischen bunten strickmützen garniert, eine vollends entseelte gottlose vorstadtbrut, deren einziger götze der eigene vorteil, der eigene spaß sein kann, unerreichbar natürlich, man hofft, man könne sich ihm wenigstens auf kosten anderer nähern, wenigstens ein kleines stück.

keiner der das anders sieht, keiner der schreit, nur in der schussfahrt im schneesturm treffe ich für einige augenblicke meinen verbündeten, die wut. wann wird der punk einzug halten in den großen zirkus massentourismus?

ich möchte laufen über weite, offene ebenen, möchte durch frankreichs süden fliegen, während mich die stiff little fingers anschreien, wenn ich schon selbst nicht schreien kann. die portugiesin in schweden wird eifersüchtiger mit jedem tag, den ich keine lust mehr habe auf skypebeziehung, und hat angesichts der egoistischen avancen ihrer konkurrentinnen der letzten wochen keinen grund dazu, streng genommen. zumal sie mir im sud der niederen minne als einzig vernünftige person erschien, weit, weit hinten am horizont.

ich idealisiere sie und mich und alle anderen, es menschelt nun einmal, gerade auf skifahrten, doch muss ich das mitmachen, wenn ich gesagt bekomme: du musst nur den einen festen willen haben: ich will heute abend ficken, egal wen, egal wo, dann hast du auch spaß. ich habe es versucht, der wille kommt mir nicht über die inneren moralischen barrieren, und würde ich saufen, die traurigkeit bräche sich ihren weg ins freie, traurigkeit darüber, dass ich meine beste arbeit investiere und dafür wie scheiße behandelt werde, vom ein oder anderen in freundlicher erinnerung behalten.

wo bleibe ich, was ist mein lohn, wenn ich so gut wie unbezahlt, für meine extravaganz (o-ton vater) kritisiert, kopfschüttelnd, wieder nach hause komme? soll das reiseerlebnis mich entschädigen, wo ich ziel allerdümmster angriffe werde (guck nicht so traurig, wir müssen das mit ansehen, ein skilehrer der nicht trinkt, gibts das?, pass auf dich auf, geh nicht mitfremden männern mit)? ich bin überfragt, und sehe nur einen ausweg, schneller, härter, näher am limit zu fahren. bis es kracht, und doch, es kracht nicht. es kracht einfach nicht, ich möchte zum himmel schreien, schreien und schreien, bis er endlich zerbricht.

Mittwoch, 16. März 2011

dampf ablassen

wuerde ich gern. ich haenge hier in japans sueden und erlebe japanischen alltag, als waere nirgends katastrophe, ich erlebe deutsche panik in meinem email eingang, die angesichts immer neuer havarien durchaus berechtigt klingt, ich erlebe reisende, denen das alles voellig egal ist, waehrend sie von stadt zu stadt und von hostel zu hostel geistern.

ich war im atombomben museum nagasaki, danach musste ich heulen. ich hatte sogar vor, hier mal fuer ein jahr zu arbeiten. im moment hoffe ich, dass die reaktorhuellen noch 5 tage halten, das ist egoistisch, aber was anderes bleibt mir kaum noch uebrig, ausser abwarten und tee trinken.

was ich angesichts der ganzen geschichte nicht verstehe ist, dass sie in tokyo uebers stromsparen nachdenken und hier unten weiter lcd screens in den yoghurtregalen laufen.

Sonntag, 6. März 2011

wie peinlich!

ich stand heute vor einem beruehmten tempel kyotos und schaute ueber eine veranda hinweg auf die stadt. vor mir versuchte so ein verkrampfter parka häkelwollmützen holländer seine indientuchhosen stoffbeutelfreundin so zu arrangieren, dass sie mit dem, übrigens verregneten, kyoto und einer tempeldachecke im hintergrund ein stimmiges bild für seine canon leckmichamarsch abgebe.

und die tussi, gelangweilt von ihrem idiotenfreund, zieht mich mit einem blick erstmal von oben bis unten aus, während der typ, mit dem rücken zu mir, sie mit der kamera drangsaliert. gott, wie dumm hab ich die angegrinst. verstehe auch nicht, wie frauen an solche trottel geraten und da bleiben. sind wahrscheinlich selbst nicht die hellsten.

Freitag, 18. Februar 2011

es ist soweit...

es konnte nicht ewig gutgehen... selbst meinem ignoranten mitteleuropäerblick konnten die feinheiten der japanischen mentalität nicht ewig verborgen bleiben.

wie war das am anfang: am anfang war japan für mich ein europa mit japanern bevölkert, mit anderen autotypen befahren und mit grinsenden katzen beklebt.

mittlerweile habe ich mir ein paar einblicke in das japanische miteinander gegönnt. das steht über allem, so dass man um seine aufklärisch erstrittene unabhängigkeit fürchten möchte. nicht dass sie hier kant nicht verstünden - wenn dir jemand sagt, mach das so, und er zufälllig gerade höheren ranges ist, dann wird es eben so gemacht, punktum. kant kann man dann hinterher diskutieren, und er oder sie wird freundlich dazu nicken.

ich habe mich verliebt in eine suzumi. sie arbeitet in der verfeindeten skischule und hat noch kein sinnbehaftetes wort mit mir gewechselt, den chefs dort sind fast die augen rausgefallen, wie ich in giftgrüner feindesuniform in ihre kantine marschierte und nach besagter suzumi fragte. die zu finden und zur rede zu stellen, das ist nochmal eine ganz andere geschichte.

die kids, die wir unterrrichten: ein derart quirlig verwuselter haufen, der meine über die jahre geschliffenen disziplinarmaßnahmen immer wieder aufs exempel prüft.

helfen ist pflicht.

ich wünschte mir das so: alle fahren in einer reihe hinter mir her, und wenn einer fällt, fahren die anderen drumrum, ich halte an, sammle die gruppe, helfe dem kleinen racker wieder hoch. die realität: sie fahren formation wolke, einer fällt, alle freuen sich, zwei, drei fliegen drüber, der rest bremst ab und unterhält sich, versucht zu helfen (klappt nicht), der unfall wird zum sozialen event, vergessen der lehrer und die skigruppe 50 meter weiter unten. sozial ist eben alles hier.

und japanerinnen sind die unschuld selbst, deswegen darf so eine männergeschichte nur mit hochzeit enden, oder keiner kriegt sie mit. erklärt sich auch, warum suzumi mir einen monat lang immer wieder sagte: bis bald, lächelte, und von dannen preschte (sie steht ganz sportlich überm ski). es sollte keiner wissen - pech gehabt, jetzt wissen es mindestens zwei skischulen zu je 40 skilehrerkindern.

vielleicht stehen sie deshalb auf deutschland: wir sagen, was wir denken, meistens, strohstoppelblond und frei heraus. kein feines lächeln, kein rumgedruckse, wie erfrischend muss das für die sein, einfach mal zu sagen, was ihnen nicht passt. das werde ich hier nicht erleben.

im moment fühle ich mich wohl, weil ich zu verstehen lerne wie sie ticken, die japse. so ein bisschen, als würde ich in ein miniaturuhrwerk blicken, aus winzigen schnurrenden silberrädchen.

Freitag, 28. Januar 2011

chrrr... de japse

ja, ich bin in japan.

ich gebe hier meist voellig unsportlichen pubertierenden skiunterricht.

ja, das ist anstrengend.

ja, das essen ist schlecht.

ja, die japaner koennen nicht nein sagen.

und ja heisst hier hai.

muri muri muri, zo zo zo. arrigato.

komisches land.

japan_skikurs

Montag, 24. August 2009

reisen bildet

immer mehr hunde und katzen erkranken an diabetes.

spermien ueberleben in der frau bis zu, ja sie haben richtig, 10 tagen.

die gegend um kassel ist voll schoen.

Donnerstag, 19. Februar 2009

hoert man gern

you are never superficial and I will be there on the 8th.
I love you and i can't wait.
if you have like an address or a telephone number so we can meet up that would be awesome.

auch wenns geraspeltes sueßholz ist... raspel raspel... ja, ich habe adresse und telefon!

Montag, 5. Januar 2009

Familie Ningelnich auf großer Fahrt

In den Rollen:

Vater Stress
Mutter Panik
Älteste Tochter Alleine
Mittlere Tochter Wehmut
Jüngster Sohn Heimweh
Sowie die Schildkröte Depri


Erster Akt: Equal goes it loose!

“Hast du deine Kotztüte?”, schnauzt Vater Stress über den Hof. Der kleine Heimweh blickt verschüchtert auf zu Mama Panik, die weint. Er läuft zurück in das Haus und versteckt sich hinter dem Wäschekorb. Seine älteste Schwester Alleine bringt die Tüte, steigt in den Wagen und schlägt die Autotür hinter sich zu. Die jüngere Wehmut steht zögernd am Rand, so als fiele ihr trotz angestrengten Überlegens nicht ein, was sie vergessen hat. „Wir können doch Depri nicht hierlassen!“, wimmert sie schließlich. Papa Stress will Luft holen zu einem finalen „Das Viech bleibt hier!“, da fällt ihm Mutter Panik an die Brust: „Aber mein Stress, hast du denn kein Herz?“
Papa Stress presst ein „Nein!“ durch die Zähne, verfrachtet dennoch die Kiste mit dem Tier auf die vollgestopfte Hutablage, denn nichts ist unerträglicher als einer von Wehmuts berüchtigten Heulkrämpfen. „Eingestiegen!“, brüllt er, und setzt verärgert hinzu: „Wo ist denn Heimweh wieder hin, eben war er doch noch da?“ Es folgt eine nervenaufreibende Suche unter Vater Stress’ rollenden Augen. Nur Alleine hat sich hinter dem schwarzen Scheibenrollo verschanzt. Sie hält Depri auf dem Schoß, hört Musik aus ihren Ohrstöpseln und starrt in das Nichts, bis sich eine reichlich verstimmte Familie Ningelnich in der beklemmenden Fahrgastzelle versammelt hat und ihrem Urlaub entgegensteuert.


Zweiter Akt: Jetzt fahrn wir übern See, übern See, jetzt fahrn wir übern – Fluss!

„Haltet die Schnauze, ich muss mich konzentrieren!“
„Wie weit issisn noch?“
„Du Stress, die Kinder brauchen ne Pause.“
„Alleine, mach die Musik leiser, sonst komm ich hinter!“
„Depri atmet nicht!!!“
„Mir is kalt.“
„Mensch Stress, willst du nicht mal anhalten?“
„...mit einer hölzern Wurzel, Wurzel, Wurzel, Wo-ho-zel...“
„Ich muss auf Klo.“
„Hört auf zu singen da hinten!“
„Heimweh kotzt gleich.“
„Iiiieeh!“
„Papa, sind wir schon da?“
„Ach Stress, wir haben doch Urlaub.“
„...ein Ruder war nicht“ – „Dran.“
„Falsch, du Idiot, erst beim nächsten Mal.“
„Selber blöde Kuh.“
„Ich willn Eis.“
a. i.

Dritter Akt: Enjoy your stay!

Papa Stress rammt den letzten Pflock des Windschutzes in den Sand. Alleine liegt bereits auf der Decke und hört Musik, Mama Panik gräbt die Kühlbox ein. „Alleine, lieg hier nicht so faul herum, du kannst auch etwas tun. Crem deinen Bruder ein!“ Der kleine Heimweh sitzt unbeachtet mit nassem Schlüpfer in der Brandung und heult, Wehmut ist Muscheln suchen gegangen.
„Ja sag mal, muss man hier alles allein machen mit zwei fast erwachsenen Töchtern? Alleine!“ Stress reißt ihre Ohrstecker heraus und erntet einen verstört-erzürnten Blick: „Was willst du, Stress?“ „Für dich immer noch Papa Stress!“ Mama Panik wendet sich mit erschrockenem Gesicht ab, als ihr Mann eine Maulschelle in Richtung Alleine antäuscht, da entdeckt sie den verlassenen Heimweh am Meer. „Ja wirf wieder Sand auf die Decke“, motzt Alleine, als Panik gen Wasserkante sprintet.
Wehmut kehrt humpelnd zur Decke zurück, sie hat sich eine Scherbe eingetreten und zerfließt unter Tränen, vor Schock bringt sie keinen Laut heraus. Alleine kreischt, denn sie kann kein Blut sehen, sie wird ganz bleich. Mutter Panik sieht sich zwischen zwei heulenden Kindern hin- und hergerissen, ihre Unfähigkeit zu helfen, löst sie vollends auf: „Stress, das Kind muss ins Krankenhaus!“ – „Quatsch, den Splitter zieh ich dir so raus.“ Wehmut verweigert stumm die Behandlung, ihre Nase läuft. Heimweh hat sich in Paniks Schoß beruhigt, er futtert eine handvoll Sand und spuckt nach Alleine. Panik tröstet Wehmut, während Vater Stress die Wunde säubert. Er zieht an der Scherbe und schreit lauter als die Verwundete: „Hab ich dich!“ Mit einem unvorsichtigen Schritt tritt er Sand in die Kühlbox, aus der sich Alleine unterdessen bedient: „Toll, Papa Stress.“ Heimweh pullert auf die Decke, Panik reißt ihn zur Seite. Wehmut will heim.

Vierter Akt: Und als wir drüber war, drüber warn, und als wir drüber warn

„...da sangen alle vögeln, vögeln, vögeln, vö-hö-geln...“
„Panik, wo hat der Junge das her?“
„Heimweh, du hälst jetzt sofort den Mund, sonst geht’s zu Hause gleich ins Bett!“
„...ein jeder Vogel sang.“

Fünfter Akt: Home sweet Home

Knirschend hält der Wagen im heimischen Hof. „Da kann man auch mal ‚Danke, Papa’ sagen“, entrüstet sich Mama Panik, nachdem der Motor verstummt ist. „Danke, Papa“, ertönt es maulig im Chor. Papa Stress springt geladen aus dem Auto und verheddert sich im Gurt: „Mit dieser Familie gehe ich noch mal auf Reisen...“ Mama Panik erkundigt sich spitz, weshalb die Mädchen seit Fahrtbeginn bocken. „Wir wollten noch bleiben“, schmollt Wehmut, und Alleine setzt ihren frostigsten Blick auf unter den Ohrenstöpseln: „Immer bestimmt ihr, wo es langgeht, ich habe das satt.“ „Dann werd achtzehn und buche deinen eigenen Urlaub, dann kannst du machen, was du willst!“, brüllt Vater Stress in die offene Fahrertür, während er zerquetschte Mücken von der Windschutzscheibe wäscht. Heimweh taumelt bleich in Paniks Arme, als sie ihm die Tür entriegelt. „Will ins Bett“, sind seine einzigen Worte, bevor er an ihrer Brust einschlummert. Widerspenstig tragen die Mädchen das Gepäck zum Haus, als Alleine plötzlich schreit wie am Spieß. Ihr Gezeter weckt Heimweh, erschreckt Mutter Panik zu Tode und lässt Wehmut auf der Stelle erstarren. Entnervt feuert Vater Stress den Wischlappen zu Boden: „Was ist denn nun schon wieder los?“ Er schüttelt Alleine bei den Schultern, die schluchzend hervorstammelt: „Wir haben Depri vergessen!“

Dienstag, 25. November 2008

staedteraten

schreiben wollte ich darueber schon laenger, nun habe ich einen anlass. mein ort ist vor kehl weitaus der schlimmste in deutschland, an dem ich je war. da musste ich naemlich immer durch, wenn ich nach amsterdam getrampt bin. wenn ich sicher in einem auto saß, fuehlte ich mich, als fuhren wir durch die hoelle, deren giftschwaden durch die lueftungsanlage zuengelten.

tankstellen, autohaeuser, sexshops, junk food laeden. geistermeile. und eine autobahn, die mitten durch den ort geht. mit buergersteigen und einer ampelschaltung, die jeden tag daran scheitert, das vierspurige desaster in geregelten bahnen zu halten.

ob die menschen an dieser straße noch spueren, wie ihre lebenserwartung dramatisch unter den bundesdurchschnitt sinkt? sie wirken ausgezehrt, krank, einsam und resigniert, wie sie um die fassaden streifen, an denen der straßenstaub jeden frischen putz besetzt. einmal bin ich mit einem innenstadtarchitekten aus dem benachbarten m. durch den stau gestanden, der schuettelte nur betreten den kopf und sprach lieber von halle, wo man nun der innenstadtversteppung entgegensaniert.

in der zuckerstadt klagen die anwohner nun seit 20 jahren erfolgreich gegen die umgehungsstraße, weil ihre grundstuecke betroffen waeren. so sieht jeder sich selbst, und die 40tonner rollen weiterhin durch das zentrum. aus england und holland kommt der halbe osteuropa transit da durch.

einmal stand ich auf dem mittelstreifen und kam 1 stunde lang nicht weg. es WAR die hoelle. ich schwitzte und fror und musste doch atmen. ich atmete den dreck und mein kopf tat mir weh. auch die rasenstuecke logen, sie waren tot und gruen. alles war aus gift, an dieser strecke.

zum hohn haelt dieser ort den kurstadtstatus und verweist auf seine therme. man muss dann abfahren aus dem stau durch das zentrum, das einer endlosen raststaette gleicht.

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