zynisches

Donnerstag, 11. September 2008

lassen sie mich mit diesem mist in ruhe!

schnauzte radieschen und blickte beleidigt zur seite. man hatte es gewagt und ihm die autobiographie des nationalen vorreiterhirnspasten vorgelegt, der sie im uebrigen nicht auto schreiben konnte, weil im dauerstress, seinen pimmel von einer neunzehnjaehrigen in die naechste zu stecken, die dann artig von der zapfsaeule in den bezahlcontainer tippsen und ihren noch triefenden arsch gegen wertchips und pomade der onehitwonderloser gemeinde auf sieg setzen wuerde.

da haetten sie auch eine mutti, die seit 70 jahren thai kocht, zu kaeptn iglos fertigpfanne befragen koennen oder dem traditionswinzer coca cola in die eichenfaesser mischen (och does schmeckt doch goa nich so schloecht...); radieschen fuehlte die reinheit seines geistes besudelt und schwieg gnatzig, worauf man begann, ihn ragnatzki zu nennen.

der hirnspasti aber blickte in welcher laune auch immer geschuldetem anflug von braeunungsgecreme selbstreflektion auf sein werk, zeitlos gar und dem volksmund so sehr verhaftet, dass er sich ein fuenkchen selbstironie erlauben durfte an diesem tag der einsicht, den ihm der psychohygiene seelenberater zum jahreskehraus auferlegt:

talentvomhimmel

noch raetseln die orakel, ob der hirni den wahren wortlaut kannte, ragnatzki unterdessen nickte ab oder ein, worauf man ihn ranicki nannte. ranicky, dem es reichte.

Donnerstag, 21. August 2008

sagen sie mal Ah!

man muesste mal was unternehmen gegen das bundesdeutsche Ah!, jenen laut aus der zisch ploepp Ah! trinitaet deutscher bierwerbung, ohne den sich kein mann auf ein oeffentliches klo setzen kann.

prostata ueberfunktion verlautbarung bei dem verlassen eines badesees gleichwohl jedweder empfundenen physischen hoechstleistung (hier, hierher mit den medaillen!). ob nach fettigem essen, schlechtem sex oder wenn man das aerschrl in ein sitzmoebel parkt: Ah!, hervorgebracht mit dem gleichen rauchigen pathos, mit dem mann frau verklickert, warum er sie jetzt f* muss und worin dabei der entscheidende vorteil fuer sie liegt.

gut gehts, tauchen bauchige waenster ihre olibabuersten in den schaum. was stand, statur, status, wer rechten mumm (!) in der brust, froent behaarter unterarm wehrhaften blickes der maennlich-erquickenden brunft: Ah!

seien sie willkommen im flair unseres erlesenen machoismus, wir konnten ihn zwar zu zeiten nicht international etablieren, doch wen jammerts? selbstgerecht, k.k. und Ah!, vorwaerts, ihr mannen, wir ziehn!

wie waere es mit einer art akustischem pestizid, stoersender in kneipen und oeffentlich-sanitaeren bereichen? phonetikkurse auf rezept, selbsthilfegruppen, meditation? partielle stimmlippenkastration im fruehen alter, was zaehlt ein vokal mehr oder weniger, wenn mit ihm ein ungeziefer aus der sprachkrume getilgt?

man koennte den breitensport unter kirchliche obhut stellen, den alkoholika oestrogene zusetzen, der kraftfahrzeugerzeugenden industrie ein leistungslimit von zwanzig pferdestaerken auferlegen. allein, solange sich im land noch eine frau findet, die k.k. relikt macho feist schneidschmiss oberlippenschnauz willfaehrig ist: schallend regieret das Ah!


nachschlag

eigentlich erwaehne ich keine subjekte zweifelhafter prominenz, die es vor allem verstehen, ihre mittelmaeßigkeit in ein vorteilhaftes licht zu ruecken. aber hier gehoert sie hin: eine synaesthesie von unbedingtem unterhaltungswert, das Ah! klingt so, wie ein waldemar hartmann (nomen est omen) wirkt.

desweiteren sind maennergeraeusche auf dem klo so unverschaemt widerwaertig, dass ich a) nie in ruhe pinkeln kann, b) nicht weiß, ob sie kacken, kommen oder das gefuehlsmaeßig nicht auseinanderhalten koennen und c) gut verstehen kann, warum sie beim sex die fresse halten.

(in diesem beitrag sind zwei anspielungen auf olympia versteckt. wer sie findet und mir schreibt, bekommt fuer jede richtige antwort einen gummipunkt!)

Samstag, 7. Juni 2008

sommer vorm sommer

so. heute kriegts der pberg mal in die fresse. oder prenzelberg, oder prenzlauer berg, mit der betonung auf lau. was sich da fuer eine fauna eingnistet hat, entbehrt jedes biobuchs. dennoch ein versuch der klassifikation seiner artenvielfalt, man entschuldige den doppelten genitiv, aber wir sprechen hier von besonderen wesen.

diese altern zwischen zwanzig und gefuehlten zweiundzwanzig jahren dahin, waehrend sie alles richtig machen, darin bestaetigt sie vor allem sie selbst. man koennte auch selbstlauer berg sagen. die tatsaechliche altersverteilung der selbstlauer fluktuiert um die dreißig.

ein prenzlauberger (betonung auf lau) zeichnet sich durch das zur schau getragene wissen aus, besser zu sein, als was ihnsiees gerade umgibt. diese denk erfordert eine lebensweise, die außerhalb des bezirks nicht immer einfach ist. man ist aber sehr offen und akzeptiert gern einstweilige ausfluege in andere lebensstandards, denn jeder ausflug birgt eine fuelle von themen, die man breittratschen kann.

der prenzlberger tratscht ALLES breit, wie mit ihm das ende aller subkultur naht. seine sprache ist ein gekuenstelt ins tuntige verzogenes hochdeutsch. unnoetig zu sagen, dass verachtet wird, was diesem lingualdelikt nicht nachkommt. alle erdenklichen composita von super, hip, trendy, mega sprechen fuer sich und ihre gehornbrillten urheber.

man genießt competition. spiele wie wer hat die groeßte sonnenbrille, den glattesten pony, das haesslichste kleid, die aufdringlichsten geheimratsecken oder das arroganteste auftreten erfreuen die bewohner sehr. nicht zuletzt ist man unermuedlich auf lebensabschnittspartnersuche.

der prenzler liebt sich selbst. logisch, es gibt nichts besseres als ihn, und wer wuerde fuer weniger gehen als das beste? da man aber, laster der einzigartigkeit, nur einmal vorkommt, braucht man einen partner, der einem voll und ganz entspricht.

mit dem macht man ein kind, das dreckwuehlend neotolerant alleingelassen durch die straßen kriecht und aussieht, als wolle es moeglichst bald sozialtherapie in anspruch nehmen. es gibt unmengen elternvereine und kinderbetreungsgemeinsamkeiten. darin tragen, zerren und schieben die kuehe von grinsenden oekomuettern ihre plaerrende fracht ueber trottoirs und plaetze, kollwitz und helmholtz, vorzugsweise.

der prenzelberger frisst bio und oeko und isst es sich wert.

er schaetzt ein ausgewogenes kulturelles programm, welches bei aller experimentierfreude doch bitte schoen brav bleibt.

der prenzelberger schluerft lassi macchiato und betrachtet gern kitsch.

der prenzelberger spricht nicht gern ueber geld. er greift auf anstandslose quellen zurueck, gibt dies aber nur ungern zu. arm ist in sexy, schließlich lebt er in einem total gefaehrlichen verruchten szene untergrund bezirk.

von außen ist der prenzlberger furchtbar mondaen metro urban sexuell. von innen ist er ein verkrampftentspanntes arschloch, spießig und konservativ, dass es seinen heimatlichen mannen eine lust ist. wuerttemberg ruestet seine hoeheren toechter und soehne mit dem 1,0 abitur und sendet sie auf den rauhen kreuzzug in die berliner barbarei.

die krieger des guten stils finden in der prenzelenklave alles wie daheim, nur aufregender, und erfahren feindberuehrung nur an debilen flaschensammlern. die laesst man großzuegig gewaehren.
ein prenzelberger haelt sein leben sauber und berliner fuer unrein.

er ist gebildet, informiert und immer aktuell, die welt braucht ihn, er koennte gut ohne sie. er kennt tradtition, wert und benimse, die er wohldosiert einzusetzen weiß. er sagt nicht nein zu drogen und ja zu allem, das der freundeskreis begrueßt.

bei aller liebe behaelt sich der prenzlauberger aber eines vor: sich selbst.

Montag, 2. Juni 2008

zeitzeugen tv

seit ich zum ersten mal ueber das traurige zeugnis dieser verkackten existenz gestolpert bin, trage ich das beduerfnis in mir, seinen schrei zu kommentieren.

wohlan.

der mann ist traurig und allein und wenn die maedchen im ort getrunken haben, kommen sie zu ihm, um sich durchf* zu lassen. das behauptet er wenigstens. schon dumm, wenn man ueberall erzaehlt, man habe den groeßten, und dann damit benutzt wird? nicht, dass es ihm missfiele, gar selbstlos das laeufige weib zu bestuecken, das ihm dummgrinsend auf die couch stolpert, wenn es auf abenteuersuche ist.

denn er weiß, die nutten sind raffiniert. zu was es aber normalweibes abseits der zuechtigen keuschheit treibt, die ihr das leben auferlegt: an seinem unterleib kulminiert die sexuelle frustration der zu virtueller unnahbarkeit verdammten besseren haelfte der menschenheit.

glaubt man seinem aeußeren und seiner verrohten sprache, kursiert von ihm ein anstaendiger fundus anzueglichen bildmaterials. irgendwo im suendenpfuhl muss ihm abhanden gekommen sein, was er dann an anderer stelle vermisste: die liebe (oho) oder nähe (aha) oder was menschen sonst so im geiste verbindet (ach ja). vielleicht auch der geist selbst oder die schoenheit oder das gefuehl. diagnose: ueberf*t.

mit der romantik von geklopftem kotelett zeichnet er ein ernuechterndes bild des breitensexualverstaendnisses unserer gesellschaft. ob er sich dessen zwischen den faekalwoertern bewusst ist, wen kuemmerts? jede wahrheit braucht einen dummen, der sie ausspricht. in dem fall mit einer fast professionell leidenden mimik gestik und denkbar daemlicher argumentation.

maenner wie frauen schimpf schand und erroetend ereifernd zerreden die traurige maer: allein, wir kommen nicht vorbei an seinen worten. was er sagt trifft dahin, wo man laechelnd zahlt und gerne schweigt.

vergebens schreien die einen: kult! und die anderen schnippen beleidigt die nase. nicht fanartikel noch das unausgesprochene ressentiment der verfechter eines arbeitsfriedens, der solange wirkt, wie ihn keiner beim vornamen nennt; kein noch so fein gesponnener mechanismus der milden gesellschaftlichen aechtung oder resignation vermag das einmal getane wort zu schwaechen: bam-ba-bam bam!

graesslich steht seine klage in die hochglanz medienlandschaft einer der menschlichkeit entwoehnten zivilisation. ganz opfer seiner eigenen profanitaet kann er nicht einmal leiden, denn, wunder der endokrinologie, er muss es lieben, sein leben zwischen kamera und couch. und er kann nicht einmal klagen, er muss schimpfen, grinsen, luegen und - imponieren, rohrspatz an der kolibritraenke, immer um den heißen brei herum, ohne ein einziges mal von seiner sueße zu kosten, stuemper und banause der liebeskunst.

arm ist er in seinem schoenen koerper und kalt unter seiner verkauften seele. zynisch genug, dass die verbloedete masse ihn lobt und begehrt, seine sprüche lernt und ihn den philosophen heißt, der es sagt, wie es ist. er wollte geliebt werden und wird nun vergöttert, verspottet, benutzt wie zuvor. man wird entgegnen, er sei inszeniert; waere er es, es waere sein glueck. doch mit der wahrheit aus zehn minuten oralejakulation, deren sekret von seelenschmerzen trieft, was machte den unterschied? was waere noch wirklich auf dem gipfel der gefuehlslosigkeit?

arm wird er bleiben und einsam und klein. tantalus lacht, denn ihm ließ man die sinne; die trauben enthielt man ihm vor. die grausamen goetter aber peitschen seine geschundene seele zu immer neuer extase, ein hoellenhund am anschlag, der sich an der eigenen primitivitaet verbeißt, waehrend die frauen danaiden ihm die drei schwaenze lutschen, bis er gar nichts mehr spürt.

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