Dienstag, 19. Januar 2010

innere uhr

und die nachbarn haben wieder sex. puenktlich um elf.

warten auf das wochenende, warten auf die sommerwende

als gaebs kein morgen, als gaebs kein

lin wartet. nicht im thai roadmovie style an einer bushaltestelle im reisfeld, wo tagelang nichs passiert. er wartet auf den tag seiner scheidung.

seine eltern haben ihn mit shuyu verheiratet, zu seinem unglueck. seitdem versucht er, sie zur scheidung zu ueberreden - ohne erfolg: in china durfte man sich erst nach achtzehn jahren nachweislich getrennten lebens scheiden lassen, damals.

lin ist arzt, er lebt in der stadt. dort wagt er es nicht, sich seiner geliebten manna ueber ein kollegiales verhaeltnis hinaus zu naehern. achtzehn jahre lang.

heute ist lin alt, so matt, dass selbst shuyu, die ewig alte, ihm juenger erscheint. ihre abgebundenen fueße, ihr einfaches gemuet - was stoeren sie ihn, wenn sie fuer ihn da ist im alter.

welch eigentuemliche wege die liebe geht. hier wird gelitten, enthalten, geschuftet und heimlich geliebt, hier wird das kleine glueck gepriesen, auf die befoerderung gewartet, hier zaehlen beziehungen, die gute miene zum schlechten spiel, und geld, das liebe geld, bestimmt mehr und mehr das zwischenmenschliche.

china wandelt sich unter der kommunistischen kaeseglocke: noch vor achtzehn jahren haetten sie die paerchen außerhalb des krankenhausgelaendes verraten und angezeigt - heute interessiert sich kaum noch einer dafuer, wen man zusammen sieht.

warum hat lin so lange gewartet? weil es ihm nie in den sinn kam, etwas verbotenes zu tun.

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