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Montag, 5. März 2012

bienvenue à le havre!

hach ich will gar nicht viel schreiben, ich habe nur schon lange keinen film mehr mit soviel herz gesehen. herrliche farben (was muss das gedauert haben, das ganze set türkis zu streichen..), spröder humor und der geruch des nordens, den man selbst in frankreich kennt, so scheint es.. le havre. anschauen!

Samstag, 22. Oktober 2011

ein kleines juwel

habe ich gestern sehen duerfen, das regiedebut von bogdan apetri, einem jungen regisseur aus rumaenien, der an der columbia in new york sein filmhandwerk lernte.

zum film sei gesagt, dass ich lange keinen sah, der soviel authentizitaet an den tag legte, dafuer, dass er sehr kuenstlerisch aufgezogen ist von den szenen, einstellungen. das liegt vor allem an der fabelhaften hauptdarstellerin, die so sehr in ihrer rolle aufgegangen ist, dass ihre gefuehle den film vollständig einnehmen (das soll mal einer nachmachen).

ich habe nach der vorführung noch ein wenig mit bogdan gesprochen, es war wie eine offenbarung, dass noch leute klar sehen und ihre wahrnehmung kompromisslos umsetzen. der mann hats drauf, und vielleicht kann ich mit ihm in kontakt bleiben.

wer jedenfalls die möglichkeit dazu hat und gute filme schätzt, sollte sich diesen UNBEDINGT anschauen.

Montag, 17. Oktober 2011

lieblingsfilm!

laengst ueberfaellig, habe ich gerade schwarze katze, weißer kater geschaut! nach so einigen filmen der letzten zeit habe ich ja das kuenstlerisch-gestellte mal so richtig satt, filme, denen man anmerkt, dass die schauspieler vertraglich festlegen, wofuer sie sich hergeben und wofuer zu schade sind. filme, die einfach nur inszeniert sind und kein bisschen leben, daher auch kein bisschen leben abbilden koennen.

und dann dieser haufen zigeuner, die einfach nur party machen, und man darf getrost davon ausgehen, dass die nach dem dreh einfach weitergefeiert haben! es gibt ja so momente, da spuert man, hier entsteht etwas, das in ein nuechternes drehbuch nicht zu fassen ist, hier verwirklicht sich ein lebensgefuehl, das wir alle teilen. und kusturica kann den leuten das vermitteln: so, jetzt hoert mal auf zu schauspielern und fangt an zu sein!

und dann das schwein, das den trabbi frist! und wie kann man so echte menschen mit der kamera einfangen und so einen geilen film daraus machen! man muss sich innen drin echt nen teufel um europa und seine kunstszenen scheren. alle daumen hoch vor begeisterung!

Montag, 3. Oktober 2011

durcheinandervoegelndes prenzelpack,

dachte ich hinterher und spuerte doch, es ist noch nicht alles gesagt. laengst nicht alles ist gesagt, und ich wuerde bloggen muessen, kein realer gegenueber haette die ausdauer, das mit anzuhoeren, und wuerde es auch kaum verstehen.

der deutsche film ist in der krise, verstrickt irgendwo zwischen schuld und stil und jener progressiv gemeinten regression, die unter perfide gepflegten hornbrillen und geheimratsecken das schlimmste aus 150 jahren deutscher geschichte wiederbelebt. schwochow und tykwer, um nur zwei vorzeige uebeltaeter zu nennen.

letzterer, unter des seligen eichingers taetschelnder hand und einigen millionen foerdergeldern mit 'das parfum' zu oskars gelangt, vergisst die grundlage ernsthaften handelns: die frage, was will ich erreichen. kein oskar der welt entbindet dich davon: was du zeigst wirkt, und diese wirkung verantwortest du, vom einfachen farbfilter bis zum entsetzlichst versauten satzmonster und grotesker selbstinszenierung deiner schauspieler bis zu laecherlichen berlineinstellungen, die sich an sich selbst verueberfluessigende kleinkuenstler sonst auf kacheln und leinwand drucken und auf den flohmaerkten und ansichtskarten verschleudern.

das alles verantwortest du mit deinem film: eine falsche, gestellte, gespielte, gelogene wirklichkeit, die nur jenen vertraut sein kann, die die cafes bevoelkern zwischen mauerpark und kollwitzkiez, selbstverliebt und tragisch verkannt. die zwischen schauspielerei und leben nicht mehr unterscheiden koennen, die sich noch im halbschlaf fragen, welche pose sie gerade einnehmen und ob sie die gewuenschten blicke auf sich ziehen. die ihre tagesform darin ausdruecken, zu welchem ausmaß sie das -en am wortende als gebundenes n sprechen.

ich bin froh, dass ich den film nicht im kino sah: tom tykwer - drei. sich eruebrigende ethikfragen, spaetgebaerendentrend, patchworkfamilientum verpantscht mit union berlin und den koerperwelten, ein bisschen tod, ein bisschen sex und viel schwachsinniges gerede: wie gesagt, ein oskar entbindet dich nicht von der verantwortung, die wirkung des gezeigten zu vertreten.

was soll man nun denken: im ueberbelichtet realitaetsfremden biotop der prenzelelite entdecken die menschen ihre tiefe trauer, die selbst ihre restlos ausgelebte kreativitaet nicht lindern kann, sie fuehlen sich einsam, unbefriedigt und wissen nicht wieso, sie haben doch immer gemacht, wie mama sagt. geld macht nicht gluecklich, wenn der sex nicht mehr laeuft, und wenn man mal hodenkrebs kriegt, muss man komplett fehlbesetzt seine hohe stirn ins portrait halten, unten ein bisschen grinsen, oben ein bisschen leiden.

kollege schwochow folgte schon in 'novemberkind' aehnlichen vorsaetzen, und leistete sich einen aehnlich fehlbesetzten maennlichen protagonisten wie tykwer, welcher einzig durch seine befremdlich tiefe stimme beeindruckte, erst den (tragisch gescheiterten) frauenversteher gab, dann an anna marie muehe herumgrabschte, und sonst aussah wie einer castingshow fuer vintage schwuchteln entlaufen.

selbstmitleid, verzerrte farbspiele, die der zwischenmenschlichen einoede auch nicht gerecht werden, schauspieler, die ihre bloße erscheinung als kunstwerk begreifen, regisseure, die nichts verwirklichen koennen außer sich selbst. der deutsche film ist in der krise, er leckt sich die wunden und macht den eiter zu geld. dass man filmisch reflektiert, indem man einfach mal zeigt, was ist, dass man drehbuecher den koepfen einfacher leute und nicht den wohlstandssorgen einer kulturelite entnimmt, dass man dem publikum ueber den roten teppich hinaus verpflichtet bleibt: ach, lassen wir das.

wie man hoert, dreht frau muehe einen, sicher sehr tiefgruendigen porno, schwochow verfilmt unterdessen 'der turm'. man darf sich also angeregt durchs haar fahren in den prenzelbars, durcheinandervoegeln, weiterdiskutieren. filmte einer, wie es wirklich aussieht in den koepfen, man muesste in die popcornmaschine kotzen.

Donnerstag, 23. Juni 2011

noch was schoenes

'arriety', der letzte film unter miyazakis mitarbeit, ist nun auch fuer uns und untertitelt anzusehen, trailer und rezension z.b. hier. er ist wundervoll gezeichnet und wuerde den ghiblis verdientermaßen einen weiteren oscar einbringen, finde ich.

was denkt ihr?

Dienstag, 21. Dezember 2010

die türen von dogville

existieren nicht. trotzdem geben sich die bewohner alle, wenn auch etwas plumpe, mühe, ihre knäufe ordentlich zu drehen, die klinken zu drücken, die türen auf- und zuzuschlagen. schlüssel brauchen sie nicht, es geht ohnehin jeder bei jedem ein und aus.

die tontechniker tun ihr übriges, um die fiktiven türen akustisch entstehen zu lassen, und siehe da, wir glauben ihnen die abgrenzende wirkung, weil wir es gut mit den schauspielen meinen, alles andere würde ihre bemühungen schwachsinnig heißen, sie haben eben - transparente türen.

hinter diesen transparenten türen wird gelebt, gelacht, betrogen, vergewaltigt und so weiter, die schauspieler sehen es nicht. UND HIER, genau hier, fängt der film an zu wirken: wir zuschauer sehen und können entscheiden: stellen wir uns zu den bewohnern und werden blind wie sie, obwohl sie (genialerweise in ihren rollen wie auch als reale menschen) das kleinste detail hinter den gedachten fassaden ihrer nachbarn mitbekommen, selbst der blinde mckay sieht es, so umfassend, dass er gar seine scham ablegen kann, blind zu sein: er sieht genauso durch die fassaden seiner nachbarn, wie jene, denen herr von trier das augenlicht ließ; wir sind also frei, unsere augen zu verschließen und jede kleine lüge mitzutragen, die dogville in den abgrund zieht, wo die pfahlramme kürzlich wieder zu arbeiten begonnen hat.

und wir können, dazu lädt uns dann und wann eine vogelperpektive ein, das gesamte elend begreifen, durch das grace (o welch name) ihre ketten schleift. wir können die augen öffnen und durch türen und wände hindurch sehen, was wir nicht sehen wollten, stellten wir uns zu den blinden bewohnern.

eingreifen können wir nicht, das schicksal der bewohner von dogville ist vorgezeichnet und wird sich wiederholen, so oft wir den film starten. es scheint als wären seine türen und wände härter als man denkt, dafür, dass sie nicht existieren.

Dienstag, 8. Juni 2010

filmeraten

Irgendwann beschloß ###, die Regie selbst zu übernehmen, und zog mit all seinem Geld und einer umfangreichen Crew in den philippinischen Dschungel. Die Dreharbeiten wurden selbst zu einem höllischen Trip (was wir wiederum in einem zugehörigen Film bewundern können), und schon das Sichtbare daran genügt für eine Legende: Der Haupdarsteller ### erlitt einen Herzinfarkt und wurde schon als tot gemeldet, ein Taifun fegte die teure Konstruktion eines Tempels davon, die meisten der Beteiligten befanden sich in einem permanenten Drogenrausch, und keiner wußte genau, wie das Unternehmen enden würde, denn ### arbeitete nicht nach Partitur. Oft ließ er improvisieren; die Entwicklung aus der Situation war ihm wichtiger als das Drehbuch.

Es gibt Filme, die etwas zeigen, und ein paar davon machen das gut, die meisten eher schlecht. In den ersten Episoden von »###« können wir noch den Eindruck haben, auch dieser Filme wolle uns etwas »zeigen« über ###. Aber die erweiterte Fassung zeigt besser als die ursprüngliche, dass das nur eine kleine Finte am Anfang ist. Der Film »zeigt« nichts, und er »weiß« nichts, er zeigt immer weniger und weiß immer weniger. Er setzt sich selbst [...] dem Verrücktwerden an dieser Kultur aus, die ihn hierher gebracht hat

(loesung)

Freitag, 4. Dezember 2009

der typ ist so krrroank!

sagte s., und recht hat sie. ich hab mir gerade tarantinos basterds angeschaut, und wirklich, da kommt der tod wieder so trashig daher, da koennte man glatt vergessen, dass es da um menschenleben geht. wuerde er nicht links und rechts achtlos ein paar nebenrollen abknallen, die ganz und gar nicht so kunstvoll ableben und ihr leben gern behalten haetten.

ich hatte zweifel, wie ich den film verkraften wuerde, aber ich hab mich an tarentinos geist fuers abstruse gehalten und das geballer baller sein lassen: vous avez essayée le strudel? c'est pas si mauvais ici... mais attendez pour la, comment, la crème... (aerks...)

strudel

ein paar geile einstellungen hat er da geliefert, ganz in seinem detailverliebten stil. aber irgendwie war mir das ganze zu duenn, dem fehlte irgendwie die inhaltliche schwere, die er auf kosten einiger wirklich gelungener deutschkarrikaturen wettmacht oder wettmachen sucht:

winneou
ich bin winnetou, haeuptling der appachen!

jedenfalls war mir das ganze n bissel zu platt, die musik teils von kill biill uebernommen, bissel kostueme, bissel kulisse und paar amisprueche dazwischen. und wieder ein film, wo der boese besser spielt... dabei hab ich ihn im originalen viersprachenmix geschaut. ob tarantino seinen kill bill nochmal topt?

Montag, 24. August 2009

wenn d mich malt,

dann sieht das so aus:

freundins_bild

Donnerstag, 7. Mai 2009

goetterspeise, menschenauflauf, hundeleben

gestern kino, god man dog. episodenfilm, taiwan. schoene bilder, traurige botschaft: wegwerfasien mit den zwei golden rules: sei gut zu den hunden und hau keinen gott in den muell!

das mit den hunden geht ja noch, aber was tun mit all diesen statuen, wenns am glauben fehlt? kunstvoll anordnen an baechen, bueschen und herrlich deprimierenden hochtrassen betonidyllen, was sonst.

land zwischen tradition und dollar und schnellgier und alkohol und wenn die noch hundert solche filme abdrehen, aendert sich die welt auch nicht davon.

was nicht heißt, dass sie auf ihre art nicht aeußerst sanft den finger in die wunde legten. schoene geschichten, offene enden, und

ich bin froh, dass sie hier solche filme spielen.

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