Freitag, 18. Februar 2011

es ist soweit...

es konnte nicht ewig gutgehen... selbst meinem ignoranten mitteleuropäerblick konnten die feinheiten der japanischen mentalität nicht ewig verborgen bleiben.

wie war das am anfang: am anfang war japan für mich ein europa mit japanern bevölkert, mit anderen autotypen befahren und mit grinsenden katzen beklebt.

mittlerweile habe ich mir ein paar einblicke in das japanische miteinander gegönnt. das steht über allem, so dass man um seine aufklärisch erstrittene unabhängigkeit fürchten möchte. nicht dass sie hier kant nicht verstünden - wenn dir jemand sagt, mach das so, und er zufälllig gerade höheren ranges ist, dann wird es eben so gemacht, punktum. kant kann man dann hinterher diskutieren, und er oder sie wird freundlich dazu nicken.

ich habe mich verliebt in eine suzumi. sie arbeitet in der verfeindeten skischule und hat noch kein sinnbehaftetes wort mit mir gewechselt, den chefs dort sind fast die augen rausgefallen, wie ich in giftgrüner feindesuniform in ihre kantine marschierte und nach besagter suzumi fragte. die zu finden und zur rede zu stellen, das ist nochmal eine ganz andere geschichte.

die kids, die wir unterrrichten: ein derart quirlig verwuselter haufen, der meine über die jahre geschliffenen disziplinarmaßnahmen immer wieder aufs exempel prüft.

helfen ist pflicht.

ich wünschte mir das so: alle fahren in einer reihe hinter mir her, und wenn einer fällt, fahren die anderen drumrum, ich halte an, sammle die gruppe, helfe dem kleinen racker wieder hoch. die realität: sie fahren formation wolke, einer fällt, alle freuen sich, zwei, drei fliegen drüber, der rest bremst ab und unterhält sich, versucht zu helfen (klappt nicht), der unfall wird zum sozialen event, vergessen der lehrer und die skigruppe 50 meter weiter unten. sozial ist eben alles hier.

und japanerinnen sind die unschuld selbst, deswegen darf so eine männergeschichte nur mit hochzeit enden, oder keiner kriegt sie mit. erklärt sich auch, warum suzumi mir einen monat lang immer wieder sagte: bis bald, lächelte, und von dannen preschte (sie steht ganz sportlich überm ski). es sollte keiner wissen - pech gehabt, jetzt wissen es mindestens zwei skischulen zu je 40 skilehrerkindern.

vielleicht stehen sie deshalb auf deutschland: wir sagen, was wir denken, meistens, strohstoppelblond und frei heraus. kein feines lächeln, kein rumgedruckse, wie erfrischend muss das für die sein, einfach mal zu sagen, was ihnen nicht passt. das werde ich hier nicht erleben.

im moment fühle ich mich wohl, weil ich zu verstehen lerne wie sie ticken, die japse. so ein bisschen, als würde ich in ein miniaturuhrwerk blicken, aus winzigen schnurrenden silberrädchen.

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nemosharks

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