zeitzeugen tv

seit ich zum ersten mal ueber das traurige zeugnis dieser verkackten existenz gestolpert bin, trage ich das beduerfnis in mir, seinen schrei zu kommentieren.

wohlan.

der mann ist traurig und allein und wenn die maedchen im ort getrunken haben, kommen sie zu ihm, um sich durchf* zu lassen. das behauptet er wenigstens. schon dumm, wenn man ueberall erzaehlt, man habe den groeßten, und dann damit benutzt wird? nicht, dass es ihm missfiele, gar selbstlos das laeufige weib zu bestuecken, das ihm dummgrinsend auf die couch stolpert, wenn es auf abenteuersuche ist.

denn er weiß, die nutten sind raffiniert. zu was es aber normalweibes abseits der zuechtigen keuschheit treibt, die ihr das leben auferlegt: an seinem unterleib kulminiert die sexuelle frustration der zu virtueller unnahbarkeit verdammten besseren haelfte der menschenheit.

glaubt man seinem aeußeren und seiner verrohten sprache, kursiert von ihm ein anstaendiger fundus anzueglichen bildmaterials. irgendwo im suendenpfuhl muss ihm abhanden gekommen sein, was er dann an anderer stelle vermisste: die liebe (oho) oder nähe (aha) oder was menschen sonst so im geiste verbindet (ach ja). vielleicht auch der geist selbst oder die schoenheit oder das gefuehl. diagnose: ueberf*t.

mit der romantik von geklopftem kotelett zeichnet er ein ernuechterndes bild des breitensexualverstaendnisses unserer gesellschaft. ob er sich dessen zwischen den faekalwoertern bewusst ist, wen kuemmerts? jede wahrheit braucht einen dummen, der sie ausspricht. in dem fall mit einer fast professionell leidenden mimik gestik und denkbar daemlicher argumentation.

maenner wie frauen schimpf schand und erroetend ereifernd zerreden die traurige maer: allein, wir kommen nicht vorbei an seinen worten. was er sagt trifft dahin, wo man laechelnd zahlt und gerne schweigt.

vergebens schreien die einen: kult! und die anderen schnippen beleidigt die nase. nicht fanartikel noch das unausgesprochene ressentiment der verfechter eines arbeitsfriedens, der solange wirkt, wie ihn keiner beim vornamen nennt; kein noch so fein gesponnener mechanismus der milden gesellschaftlichen aechtung oder resignation vermag das einmal getane wort zu schwaechen: bam-ba-bam bam!

graesslich steht seine klage in die hochglanz medienlandschaft einer der menschlichkeit entwoehnten zivilisation. ganz opfer seiner eigenen profanitaet kann er nicht einmal leiden, denn, wunder der endokrinologie, er muss es lieben, sein leben zwischen kamera und couch. und er kann nicht einmal klagen, er muss schimpfen, grinsen, luegen und - imponieren, rohrspatz an der kolibritraenke, immer um den heißen brei herum, ohne ein einziges mal von seiner sueße zu kosten, stuemper und banause der liebeskunst.

arm ist er in seinem schoenen koerper und kalt unter seiner verkauften seele. zynisch genug, dass die verbloedete masse ihn lobt und begehrt, seine sprüche lernt und ihn den philosophen heißt, der es sagt, wie es ist. er wollte geliebt werden und wird nun vergöttert, verspottet, benutzt wie zuvor. man wird entgegnen, er sei inszeniert; waere er es, es waere sein glueck. doch mit der wahrheit aus zehn minuten oralejakulation, deren sekret von seelenschmerzen trieft, was machte den unterschied? was waere noch wirklich auf dem gipfel der gefuehlslosigkeit?

arm wird er bleiben und einsam und klein. tantalus lacht, denn ihm ließ man die sinne; die trauben enthielt man ihm vor. die grausamen goetter aber peitschen seine geschundene seele zu immer neuer extase, ein hoellenhund am anschlag, der sich an der eigenen primitivitaet verbeißt, waehrend die frauen danaiden ihm die drei schwaenze lutschen, bis er gar nichts mehr spürt.

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winterlong

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