weltenzucker

man ist klein, zu klein fuer eigene gedanken. man wird in ein vollgestopftes auto gepfercht und ertraegt bittere stunden familiaerer fehlfunktion, zusammengequetscht auf engstem raum. man wartet auf das ende der fahrt, was da kommen soll ist urlaub. und dann faehrt man bei wolgast auf die insel und rechts begleitet einen der damm. dann liegt dieses flimmern in der luft, ja, man kennt die stelle; man haelt, springt heraus, nimmt die letzten meter hinauf und riecht es, bevor man es sieht. da laufen die fußangelnden duenendraehte den weg entlang, der sand knirscht unter den fußsohlen hinweg und nimmt ihrem abdruck die kraft. ermuedet die waden, bis er auftaucht, der dunkelblaue streifen ueber der kuppe, es geht hinunter, der strand liegt vor einem und die brandung rauscht. man steht so ein bisschen sprachlos vor dem meer, dessen bild man die ganze zeit in sich trug.

ostsee_love
zuckerwattewolkenmond - 6. Sep, 20:38

Oh ja,

ich liebe das Meer. Leider kommt es auf meinem Hauptblog etwas zu kurz.

WG121 - 6. Sep, 21:36

Ich frage mich oft, was genau eigentlich die Faszination des Meeres ausmacht, die wir ja irgendwie alle in uns tragen.

Ich glaube, es war Kitano, der mal meinte, wir kommen aus dem Meer und gehen letztendlich auch wieder ins Meer, deswegen würden wir uns unser ganzes Leben lang zu ihm hingezogen fühlen. (Er unterstreicht dies auch, indem er in so ziemlich jedem seiner meist ziemlich gewalttätigen Filme das Meer als idyllischen Ruhepol auftauchen lässt.)

Vielleicht ist es aber auch einfach die für menschliche Verhältnisse ungreifbare Weite. Alles, was größer ist als wir selbst, was nicht komplett in unser Blickfeld passt, fasziniert uns, weil es einfach nicht komplett greifbar erscheint.

Dafür erträgt man dann sogar stundenlange Autofahrten mit der Familie. ;-)

ruebefrei - 9. Sep, 12:24

fuer mich ist das meer so eine art pool, der gedankliche frequenzspitzen schluckt. so ein puffer, ein ausgleich. man kann sich an das ufer setzen und andocken an seine ruhe, man kann es bruellen hoeren und sich klein vorkommen dabei.

vielleicht ist es das: vor dem meer kann man klein werden, ohne sich schaemen oder ein gesicht wahren zu muessen. ein ort, an dem es nicht weitergeht, also kann man auch stehenbleiben.

kitano: ich habe battle royale in amsterdam gesehen. es war eines jener filmereignisse, nach denen ich sehr lange brauche um zu fassen, was meine sinne da gerade verarbeitet haben. immer ein gutes zeichen.

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