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als ich 19 war, bekam ich mal physiotherapie. da kam im nebenzimmer immer ein h&m gebraeuntes vorstadtpaerchen um bewegungsuebungen mit ihrem motorisch behinderten kind zu machen. er passte nicht in ihr konzept der makellosigkeit und doch liebten sie ihn, so sehr sie konnten, was nicht reichte, um dem kleinen ihren stillen vorwurf zu verbergen. er war ein trauriges kind und ich spuerte so wie er, was fuer eine buerde er fuer die beiden gti fahrer mit sich brachte. ich fragte mich dann, wie ich mich fuehlen wuerde und ob ich ihn besser annehmen koennte und wusste keine richtige antwort. sein bruder war gesund und saß entweder gelangweilt in der ecke oder spaehte angriffslustig, ob sich eine moeglichkeit bot, auf kosten des kranken bruders ein bisschen sozialstatus gutzumachen. daraufhin erntete er einen boesen seitenblick seiner huefthosenmutti, die sichtlich genervt, ueberfordert, zerissen zwischen liebe und versautem image war und die demuetigung kaum ertrug, die ihr das kind auferlegte. der gesunde bruder verzog sich dann wieder in schuldbewusste schadenfreude und der vater schaute wie ein trauriges 5tes rad, ich fuehlte mich beklemmt. ich haette dem kleinen gern zu einem bisschen freude verholfen.

die physiotherapeutin war eine sehr schoene, sanfte frau und redete allen gut zu bei den uebungen. sie hatte ein jahr zuvor beinhae unverletzt den unfall ueberlebt, bei dem ihr mann und ihr sohn starben.

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karawane

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