Montag, 30. Juni 2008

i see a red door and i want to paint it - red!

der onkel hat am freitag sein erdmoebel bezogen, die trauerfeier war, entgegen ihrem anlass, sehr schoen. als ich ihn das letzte mal besuchte, zeigte er mir gar den ort, wo sie stattfand, als einen seiner lieblinge. so bleibt die kirche im dorf. der pfarrer, ein baerbeißiger trotzkopf, wohl lutterfan, sprach ungeschminkt und ziemlich offen. zum tod des onkels koennte man noch einiges an hirnschmalz verbraten, wie es die mutter tut. man kann es aber auch lassen.

dawegen draengte mich folgenden morgens grauer himmel zur umsetzung laengst gefassten entschlusses: fusion_logo !

bin ein stueck mit dem rechliner buergermeister getrampt, der mir erzaehlt hat, wie er das festival aufnimmt: sein vater hat immer genoelt, wenn er stones hoerte, da schwor er sich: sowas kommt mir niemals ueber die lippen! und ich soll mal eule von ihm grueßen. cooler typ.

seit dem ersten streich war es die groeßte schoenste friedlichste entspannteste fusion, die ich erlebt habe. bin ohne eintritt rein und hab das geld verfuttert, lecker. und feuchte augen gekriegt an der dubstation, die sich diesmal mit schlanken birkenstaemmen herausgeputzt hat.

das maedchen mit den krassen augen war da, sie heißt o und haengt in der internationalen goa waldschrat szene, haett ich mir denken koennen. 2 tage hat sie es ausgehalten in berlin, dann ab nach spanien. aber gut zu sehen, wie ernuechternd ihr leben draußen aussieht, das schien in der M10 noch so elfenhaft... so heizt sie ueber alle festivals und verkauft goaguertel, bis alle festivals gleich aussehen und lernt keine leute kennen, die sie nicht eh schon kannte. wie fad.

mir kam das gleichnis, dass eine beziehung mit ihr vergleichbar waere mit dem versuch, den wind in flaschen abzufuellen. schoenen dank.

drogen gab es auch wieder und eine nackte hippybraut, die sich von den rotkreuzlern nicht einfangen lassen wollte: sie brachte eine fleischmuetze von ersthelfer an den rand seiner samaritaeren toleranzgrenze, als sie ihn schlug und beschimpfte und wegrannte, um platt auf den ruecken zu fallen, wieder ekstase usw. der arme kerl war in den grundfesten seiner maennlichkeit provoziert und wollte ihr gleichzeitig helfen. ich meine, man braucht nicht nach sonnenschein fragen, wenn spaeter irgendwo zwischen den zelten ein nacktes bewusstloses hippymaedchen liegt? aber das ist fusion. wie die berliner hedonisten, die an der seebuehne in 5 minuten 20 flaschen sekt verduschen.

sonnenschein hatte es aber dann auch zur genuege. und acts, die einem die schuhe ausziehen, obwohl ich nur die haelfte mitgekriegt habe:

panteon rococo.

melt banana aus tokyo: unvergleichliche show... brutal gut.

nicht mehr zu toppen: sirqus alfon. durchgeknallt. in allen facetten. sie spielen die schlimmsten elektrohits der 90er jahre live, choreographieren als avatare herum, bruellen, tanzen, heulen, strippen und mischen alles schlechte, was man unter dr. alban und dj bobo abgespeichert hat, zu dem unmoeglichsten aller sounds. sie upgraden sich selbst, pruegeln sich in zeitlupe um eine banane und sehen so scheiße aus, dass man um hilfe schreien will. und da laeuft auch schon macarena...

zu guter letzt: der rostocker christian kuizo und lorenz liebold fuehrten ihre elektrodyssee auf. unglaublich unbeschreiblich, was 2 muender, 5 gitarren, 1 bass und ein haufen elektronik anstellen koennen. und das ist fusion!

au mann. und dann so viele leute wiedergetroffen. und die ganzen eindruecke... und die maedchen!

i let you off... wirklich, den satz muss ich mir mal auf die stirn taetowieren!

ich sah in der bibliothek ein maedel mit einem arm - und fand es faszinierend. ihre wirklichkeit, alles mit links zu tun. und kein bisschen behindert zu wirken. huebsch war sie und ich hab mich fast ein bisschen verliebt. exotic = erotic. und die frage, wie das persoenliche gluecksempfinden zustandekommt, wenn scheints gesunde leute ausm fenster springen, waehrend ein einarmiges maedchen brav ihr, wahrscheinlich, psychologiestudium schmeißt und mit ihren freundinnen vor den schließfaechern quatscht, als waer nix weiter.

ueberfragte ruebe, die lernen sollte wie am spieß und nicht einsieht wieso, wenn die welt schon wieder so groß und bunt ist. hach. overquestioned again.

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