Sonntag, 10. Mai 2009

morgenstimmung

morgens von einer party wiederkommen, und es regnet. ueber der stadt steht das grau und die bahn laesst sich zeit, laesst den pumps und absaetzen viel zeit, ueber die bahnsteigkacheln zu tippeln, mir um zu merken, wie ich aelter werde und um mich zu fragen, wie lange das noch so weitergeht, naechte durchhaengen irgendwie auf der suche nach dem spaß oder lebensinhalt oder der frau fuers leben.

jetzt, vor der lichtmaschine, hat es aufgehoert. die morgenvoegel zwitschern und die kirschbaumblaetter haengen herab wie die flochten schlafender voegel. ob du die frau fuers leben waerst, habe ich mich gefragt auf dem weg, und ob ich angst davor habe, verantwortung fuer dich zu uebernehmen, fuer uns und alles, was da kommen mag.

ich bin unfertig, da hast du ganz recht. doch immerhin bringe ich es nach einem vierteljahr fertig, hier ueber dich zu schreiben. was uns verbindet ist keine spielerei, kein zeitvertreib, das geht bis hinunter an die wurzeln des uns eingehauchten lebens, und wir ziehen und zerren, ob wir es nicht in etwas lockerere erdschichten heraufgeholt bekommen.

draußen meliert der sonntag die wolkendecke mit hellblau und in meinem kopf fehlt soviel wasser, dass alle sprachlich-logischen gedanken, jenes geistige i-tuepfelchen, dessen mensch sich ein hoeheres wesen ruehmt, schweigen. ich haenge wertfrei in der morgenmelancholie eines unerfuellten tages, dessen ende ich in den naechsten morgen verschleppt habe, und fuehle was zu fuehlen ist, ohne darueber nachzudenken. nichts schlimmes, eher sanft streicht die einsamkeit durch mein großes zimmer und ist, bei einem unergruendlichen blick aus dem fenster besehen, freundlich mit mir.

du fehlst, das ist nicht neu, und laege hier eine einnachtaffaere auf der matratze, das schlimmste immerhin, das deiner meinung nach zwischen uns geraten kann, du fehltest immer noch, oder gerade dann umso mehr.

wenn ich zaubern koennte, dann waere es wieder nacht und ich koennte schlafen, traumlos, bis der morgen mich aus den federn kitzelte. dann schwiegen die sehnsuechte und ich wuerde in den neuen tag fallen wie ich in deine arme fiel, wenn sie mir offenstanden. ich wuerde nicht einmal daran denken, dass du bald gehen muesstest, und wie lange ich dich fuer heute bei mir behalten koennte bis ich merkte, dass du mir fehlst.

...

das berliner fenster wusste die musik zum morgen. die große alte stadt fuehlt wieder mit und zwinkert hier und dort ihren kommentar zwischen ihre verlaufenen kinder.

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kamel

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