Sonntag, 3. April 2011

was ich so treibe

ich bin aus japan wiedergekommen, muede und gejetlagt, und die zollbeamten hatten schlechte laune, sie fragten: wo kommen sie denn her?, mit jenem unterton von: durchsuchen wir ihn oder nicht? in japan waren die customs so hoeflich wie das ganze land. ich stand im flughafen frankfurt, terminal b, und dachte: gott seid ihr alle haesslich, und: warum tu ich mir das eigentlich an?

ich schlief drei tage und naechte auf einer couch in berlin und fuhr nach soelden, wovon es jetzt schon nichts weiter zu berichten gibt außer dass ich ein paar unsaubere 360ies rumgezogen habe auf skiern. die berge haben mich beeindruckt dort, sogar nach 40 skitagen in japan.

gestern wieder berlin.

heute dresden.

ich habe mein mobiltelefon verloren.

und ich heule. ich hatte mich so lange auf jenen sonnentag gefreut, an dem ich zum ersten mal an die elbwiesen gehen wuerde. und nun saß ich da, zwischen sonntagsspazierern, pubertierenden und studenten und heulte.

der schmerz wird schaerfer, die konturen deutlicher. er kostet mich mehr und mehr kraft. ich beginne zu verstehen, dass meine eltern mich nicht wollten. dass meine mutter mich schlug, wenn ich nach ihr schrie, sich abwendete, rauchte. dass ich jedesmal gegen die angst, geschlagen zu werden, kämpfe, wenn ich mich einer frau nähere. dass es jedesmal diese wunde wieder aufreißt und ich heulend vor ihr stehe, wenn sie mir etwas bedeutet. das tut so unbeschreiblich weh.

warum musste ich zu solchen eltern kommen, und wo waere ich heute, haetten sie mich geliebt? ich wuerde ein erfuelltes leben fuehren, ohne meine ewig unbefriedigten sehnsuechte. ich wuerde von den dingen schreiben, die ich tue, nicht die ich denke.

shushi sitzt auf meiner brust, das macht es ein wenig leichter. von ihm wird noch zu schreiben sein, wie auch von suzi und den drei mihos, in einem spaeteren beitrag.

hier in dresden haben sie mich im gaestehaus eines max planck instituts untergebracht, seit langem habe ich mal wieder einen raum fuer mich. der sich sofort mit dem schmerz fuellt. mit den traenen kommt die kraft, die ich mit ihnen zurueckgehalten habe. bis heute. bis es nicht mehr ging.

daran werde ich arbeiten in den naechsten monaten, diese mutter zu ueberwinden. dieses schwein.

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