Donnerstag, 21. August 2008

au backe...

heute bin ich in der verfassung, wo alles, was ich tu oder seh zu einer geschichte in meinem kopf wird... etwas zu euphorisch, um dem frieden zu trauen, aber gute laune!

wohlan...

prost!

der mann war tot. auch wenn man in zeiten groeßerer belastung solche fakten solange zerdenkt, zerredet, bis sie ungeschehen scheinen: faktisch war der mann tot. offiziell sogar, das stand auf dem totenschein, geprueft und unwiderruflich fest. mausetot war er, da biss die maus, die sich im uebrigen wunderte und mit der sache nichts zu tun haben wollte, nein, sie fand nicht einmal einen faden zum abbeissen.

sie brauchte ruhe. das dokument verstaute sie zuunterst in der schublade mit den akten; er wuerde nicht wiederkehren, und doch konservierte ihr kopf das verhalten, als ob. man konnte nie sicher sein.

der mann kam nicht wieder. alles versuchte er, von traeumen und trugbildern bis zwangsvorstellungen und verheißung des ewigen lebens: umsonst. sein eindruck verdampfte wie moebelpolitur, verfluechtigten sich die erinnerungen an ihn aus ihrem kopf. sie fühlte sich bald unbehaglich dumpf an den stellen, wo seine praesenz sich breitgemacht hatte. eine zurueckgebildete beule, wenn sie darueberstrich, gedachte sie der blessur in all ihrer wucht und seufzte. allein, der schmerz blieb aus, vergessen, geloescht. er wuerde nicht wiederkehren, und wenn doch, hielte sie ihm das dokument unter die nase: das muss ein irrtum sein, du bist tot, also benimm dich dementsprechend!

schwarz trug sie nicht, sie besaß nur farbige kleider. schwarz hingen seine zweireiher im schrank, manschettenreihen. die altkleiderhandlung bot akzeptable preise auf kommission. verschwendung, dachte sie, den besten hat er mit ins grab genommen, zwang sich schnell zu zuechtigem ernst. wollte denken, einem toten gebuehre ein gewisser respekt, gluckste darauf los wie zum trotz. was es solle, den respekt hatte er sich schon zu lebzeiten erzwungen, doppelt und dreifach. unverdient, befand sie, und das recht auf trauer verwirkt, schenkte sie sich noch einmal nach: auf dich!

sagen sie mal Ah!

man muesste mal was unternehmen gegen das bundesdeutsche Ah!, jenen laut aus der zisch ploepp Ah! trinitaet deutscher bierwerbung, ohne den sich kein mann auf ein oeffentliches klo setzen kann.

prostata ueberfunktion verlautbarung bei dem verlassen eines badesees gleichwohl jedweder empfundenen physischen hoechstleistung (hier, hierher mit den medaillen!). ob nach fettigem essen, schlechtem sex oder wenn man das aerschrl in ein sitzmoebel parkt: Ah!, hervorgebracht mit dem gleichen rauchigen pathos, mit dem mann frau verklickert, warum er sie jetzt f* muss und worin dabei der entscheidende vorteil fuer sie liegt.

gut gehts, tauchen bauchige waenster ihre olibabuersten in den schaum. was stand, statur, status, wer rechten mumm (!) in der brust, froent behaarter unterarm wehrhaften blickes der maennlich-erquickenden brunft: Ah!

seien sie willkommen im flair unseres erlesenen machoismus, wir konnten ihn zwar zu zeiten nicht international etablieren, doch wen jammerts? selbstgerecht, k.k. und Ah!, vorwaerts, ihr mannen, wir ziehn!

wie waere es mit einer art akustischem pestizid, stoersender in kneipen und oeffentlich-sanitaeren bereichen? phonetikkurse auf rezept, selbsthilfegruppen, meditation? partielle stimmlippenkastration im fruehen alter, was zaehlt ein vokal mehr oder weniger, wenn mit ihm ein ungeziefer aus der sprachkrume getilgt?

man koennte den breitensport unter kirchliche obhut stellen, den alkoholika oestrogene zusetzen, der kraftfahrzeugerzeugenden industrie ein leistungslimit von zwanzig pferdestaerken auferlegen. allein, solange sich im land noch eine frau findet, die k.k. relikt macho feist schneidschmiss oberlippenschnauz willfaehrig ist: schallend regieret das Ah!


nachschlag

eigentlich erwaehne ich keine subjekte zweifelhafter prominenz, die es vor allem verstehen, ihre mittelmaeßigkeit in ein vorteilhaftes licht zu ruecken. aber hier gehoert sie hin: eine synaesthesie von unbedingtem unterhaltungswert, das Ah! klingt so, wie ein waldemar hartmann (nomen est omen) wirkt.

desweiteren sind maennergeraeusche auf dem klo so unverschaemt widerwaertig, dass ich a) nie in ruhe pinkeln kann, b) nicht weiß, ob sie kacken, kommen oder das gefuehlsmaeßig nicht auseinanderhalten koennen und c) gut verstehen kann, warum sie beim sex die fresse halten.

(in diesem beitrag sind zwei anspielungen auf olympia versteckt. wer sie findet und mir schreibt, bekommt fuer jede richtige antwort einen gummipunkt!)

schwulenbonbon

kennt ihr noch die bunten knallbonbons, die frueher immer in den ramschauslagen herumkullerten? die man immer haben wollte, und die nie funktionierten, man riss nur die enden ab, pulte die huelsen auf und drin war konfetti und irgendwas unsinniges, ein luftballon evtl.? sowas bin ich fuer schwule. klein, gedrungen, muskuloes, naiv (ô du dummerchen!).

anlass: ich war gerade an der bammelecke (survey wanted: wie viele berliner wissen noch was die bammelecke ist, ohne zu googlen?). da lud mich ein nackter mann, oben kahl, unten grau zu sich auf die decke ein, weil es ja so dreckig ist, wo ich sitze. ohne scheiß fragte er, ob ich mich nicht neben ihn legen wolle. ich wollte eigentlich nur in der sonne trocknen und mich vertraeumt am hintern kraulen. vater-sohn-sex heißt die logische folge von sowas, glaube ich.

vielleicht hat auch fkk neuerdings eine andere bedeutung?

jedenfalls lande ich immer wieder im schwitzkasten (sehr romantisch!) oder unter den massierenwollenden haenden der maennlichen gleichgeschlechtlich orientierten, so wie eine kugel bergab rollt. silbergrau begoldohrringt lennonbrillte prenzelberger setzen sich verschraenkter beine zu mir und atmen schmachtend ein paar zuege, bis sie runzelnd weiterprenzeln.

ich will ne frau, mann!

p.s. ich weiß, meine abfuhren sind ziemlich brutal gegenueber dem, was ich von frauen gewohnt bin. aber genauso sind sie auch gemeint.

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