Mittwoch, 8. Oktober 2008

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ich habe gerade das gefuehl, als wuerde mir alles zwischen den fingern zerrinnen.

Montag, 6. Oktober 2008

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als ich 19 war, bekam ich mal physiotherapie. da kam im nebenzimmer immer ein h&m gebraeuntes vorstadtpaerchen um bewegungsuebungen mit ihrem motorisch behinderten kind zu machen. er passte nicht in ihr konzept der makellosigkeit und doch liebten sie ihn, so sehr sie konnten, was nicht reichte, um dem kleinen ihren stillen vorwurf zu verbergen. er war ein trauriges kind und ich spuerte so wie er, was fuer eine buerde er fuer die beiden gti fahrer mit sich brachte. ich fragte mich dann, wie ich mich fuehlen wuerde und ob ich ihn besser annehmen koennte und wusste keine richtige antwort. sein bruder war gesund und saß entweder gelangweilt in der ecke oder spaehte angriffslustig, ob sich eine moeglichkeit bot, auf kosten des kranken bruders ein bisschen sozialstatus gutzumachen. daraufhin erntete er einen boesen seitenblick seiner huefthosenmutti, die sichtlich genervt, ueberfordert, zerissen zwischen liebe und versautem image war und die demuetigung kaum ertrug, die ihr das kind auferlegte. der gesunde bruder verzog sich dann wieder in schuldbewusste schadenfreude und der vater schaute wie ein trauriges 5tes rad, ich fuehlte mich beklemmt. ich haette dem kleinen gern zu einem bisschen freude verholfen.

die physiotherapeutin war eine sehr schoene, sanfte frau und redete allen gut zu bei den uebungen. sie hatte ein jahr zuvor beinhae unverletzt den unfall ueberlebt, bei dem ihr mann und ihr sohn starben.

Samstag, 4. Oktober 2008

schon gewusst,

dass avocados ziemlich hart gehandelt werden?

Freitag, 3. Oktober 2008

wir sind vom regen unter auslassung der traufe in die scheiße geraten.

das war der letzte satz von b aus der siedlung als antwort auf mein: "schoenen feiertag, ha ha!" ich war heute mit einem fotografen da und hab ein paar bewohner befragt. unglaublich, was die nachwendespekulation da angerichtet hat. nur soviel: was wuerden bewohner einer bremer siedlung sagen, wenn ich ihre haeuser kaufte und die baeume abholzte, die vorgartenzaeune wegrisse und die alten leute erpresste, damit sie ausziehen, bis ich auffloege und insolvent ins gefaengnis muesste?

der fotograf hat das ORIGINALSKRIPT MIT TARENTINOS HANDSCHRIFTLICHEN KOMMENTAREN zum neuen tarentino WW2 drama, das in goerlitz abgedreht werden soll. ich werde also bald darin lesen!

der herbst hat sichs unterdessen so richtig gemuetlich gemacht in der siedlung, die fotos kommen bald. 2 filme haben die haeuser schon als nachkriegskulisse verwendet. ein tag im zeichen der bilder!

Donnerstag, 2. Oktober 2008

in warnemuende

gibt es einen buchladen, der hat ein bild als logo, dem ich folgte, nicht des wirklich huebschen ladens oder der buecher wegen, sondern des bilds: ich hab es dann auch als postkarte erstanden und den laden laden sein lassen. manchmal findet man doch ein koernchen schoengeist zwischen all dem kitsch und billigen plunder, mit dem sich die leute abspeisen lassen.

lesendes_maedchen

Donnerstag, 25. September 2008

ich habe den herbst gesehen!

ja! er ist hier!

ganz in der naehe, in a, wo sich die fuechse mit den rentnern gute nacht sagen und die haeuser aus zeiten erzaehlen, wo die menschen noch von ihrem zu hause und nicht ihrem guenstigen wohnraum in ruhiger lage sprachen.

dort, in a, verwildert eine kleine siedlung seit sieben jahren, ein paar leute wohnen noch dort, die restlichen haeuser schlafen: hopfen und wilder wein ueberwuchern buesche und zaeune, schieben ihre frechen triebe in ritzen und nischen des alten mauerwerks. eine ostlaterne haben sie auch schon erobert, bis obenhin!

die walnussbaeume stehen im gierschteppich und werfen mit ihren fruechten, goldregen soweit das auge reicht und dazwischen dunkelroter mohn, der sich jedes jahr selbst neu saet, und noch das kleinste kraeutlein blueht oder traegt eine beere oder wirft einen samen. die biberschwaenze purzeln von den daechern der traeumenden villen, aus den dachrinnen waechst gras und kraut und junge birken und ahorn messen sich sportlich darin, wer die unwirtlichsten stellen zuerst begruent.

in der kleinen siedlung malt der herbst ein bezauberndes bild: die vorgaerten und beete wachsen ueber sich hinaus und wollen noch einmal alles wagen in den fahlen sonnenstrahlen, die weinblaetter faerben sich purpurn an den waenden und die spinnen fangen riesige tautropfen in ihren netzen. sperlinge stieben in die erker und giebel, verwunschene tueren und schmiedeeiserne laternen und briefkaesten, welche die post nicht mehr kennt. elstern meckern, grillen zirpen und kaefer landen auf meiner haut, eine schwarze katze streift auf mich zu und zwinkert erhaben mit den augen, eines gruen und eines braun.

gaerten und pflanzungen, rabatten und beete haben aufgehoert, einem ordnungsgedanken zu folgen. die natur zaubert und zeigt, zu welch atemberaubender schoenheit sie faehig ist, wenn man sie nicht stoert. sie holt sich die siedlung zurueck, langsam und vorsichtig, und bereitet dem herbst ein raschelndes, sirrend beschienenes, bluehend vergessenes nest.

Montag, 22. September 2008

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guten tag! ich haette gern ein zimmer mit aequatorblick!

sozial sendungsbewusst gegen geistige exkremente

ich habe mir gerade ueberlegt, wie das kaeme, wenn die asiaten ploetzlich auf den trichter kaemen, in westeuropa internationale sozialprojekte aufzuziehen...

dann schreitet die wohnungsbaeuerische dekadenz weiter fort in der stadt: sie erfuellt nun die kindertraeume von juppis, die ohne ihr matchbox neben dem kopfkissen ins bett gepullert haben frueher.

und es geht voran mit meinem buch und zurück mit allem anderen (freundin wohnung arbeit rad). kacke. aber ich lerne zu spuelen.

Mittwoch, 17. September 2008

danke fuer jeden neuen morgen...

das ist fett. da sagt der kerl, immerhin schon 2004, dass buddha und seine seelenheilversprechenden kumpels (evtl. meint er krishna und jesus und diesen bekifft grinsenden elephanten hastenichjesehn-kiteshvara), er nennt sie placebos.

was stattdessen mit positivem gluecksempfinden korreliere sei – aehaem – dankbarkeit.

wann waren sie das letzte mal dankbar?

also die uebung zur therapie: man suche, das ist nicht schwer, jemanden, dem man etwas verdankt. man ueberlege, was und wie man sich zu demjenigen gestellt hat in der letzten zeit und wie der das aufgenommen haben koennte. man mache sich einen schriftlichen plan von der angelegenheit. man rufe denjenigen an und bitte um einen besuch, kuendige eine ueberraschung an. dann fahre man hin und bedanke sich aufrichtig.

wenn man die richtige person waehlt, wird das richtig ueberwindungsARBEIT kosten, bis hin zu traenen.

und wer mit allen, die er kennt, so im reinen lebt, dass er solche person nicht findet, der braucht sich ueber positive psychologie keine ruebe machen. aber ich glaube, jedes erdenkind kann etwas lernen von martin seligman.

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