hit the road

Samstag, 13. September 2008

landflucht

und dann ist wieder so ein tag, an dem ich muede bin und von allen seiten ortswechsel, reiseplaene etc. angekuendigt werden und ich das gefuehl hab hier sitzen zu bleiben und nicht vorwaerts zu kommen. dabei habich ja nun ausreichend bewiesen, dass vorwaerts und fort nix miteinander zu tun haben. himmelherrjessesnocheins. ich wuerde gerne weg, also hin. zu etwas, einem ort, einem ziel, das mich faengt und traegt. aber mit hit the road schlaf ich wieder nur an raststaetten und guck mir die staedte aus supermaerkten und bussen heraus an. ach menno.

wo es doch kein vorwaerts und kein rueckwaerts gibt?

Samstag, 6. September 2008

weltenzucker

man ist klein, zu klein fuer eigene gedanken. man wird in ein vollgestopftes auto gepfercht und ertraegt bittere stunden familiaerer fehlfunktion, zusammengequetscht auf engstem raum. man wartet auf das ende der fahrt, was da kommen soll ist urlaub. und dann faehrt man bei wolgast auf die insel und rechts begleitet einen der damm. dann liegt dieses flimmern in der luft, ja, man kennt die stelle; man haelt, springt heraus, nimmt die letzten meter hinauf und riecht es, bevor man es sieht. da laufen die fußangelnden duenendraehte den weg entlang, der sand knirscht unter den fußsohlen hinweg und nimmt ihrem abdruck die kraft. ermuedet die waden, bis er auftaucht, der dunkelblaue streifen ueber der kuppe, es geht hinunter, der strand liegt vor einem und die brandung rauscht. man steht so ein bisschen sprachlos vor dem meer, dessen bild man die ganze zeit in sich trug.

ostsee_love

Dienstag, 26. August 2008

das gefuehl,

wenn ein reinrassiger yuppi mit blondstraehnklebrigem pony und riesiger kaffeebrauner einglassonnenbrille, makelloser jeans und yuppihemd unmittelbar unter dem panorama bibliothekfenster, an dem ich sitze, rangierkurbel automatikschaltend einen metallic dunkelblauen hellocker ledersitz garnieturten ford mustang (amerikanisches kennzeichen) parkt, genuesslich das schiebedach hochfaehrt, es ist so ein hach, das eigentlich weiß, dass es nicht neidisch sein sollte. ein hach, das mir verraet, warum die frauen immer nett mit mir reden und mit anderen maennern abziehen.

mein bruder hat auch einen mustang, silbern. als poster ueber dem kuechentisch.

yuppifreie unis! zugezogenenmaut! frauen fuer alle!



p.s. 1. ich weiß, ich klinge wie die kommunisten in der anfangsszene von ritter der kokusnuss, anzuschauen hier in voller pracht und herrlichkeit.

p.s. 2. alle vorbeilaufenden maenner drehen sich nach dem ding um.

Dienstag, 19. August 2008

ihr kriegt uns hier nicht raus!

eigentlich ist es gut so. das haus war auf hass und luege gebaut und seine bewohner hausten in misstrauen und unausgeprochener zwietracht. aber eben umsonst in der amsterdamer innenstadt. nun haben sie die brandschutzbestimmungen aber laengst nicht erfuellt, also hats die polizei mit links geraeumt. mit 12 stunden vorankuendigung. alle auf die straße... so gehts mit dem piratenvolk... vielleicht doch gut, dass ich da nicht geblieben bin. obwohl die haeuser echte palaeste waren...

(pressestimme)

(das video im link ist so krass! sogar in die bude von x haben sie reingefilmt, alles von der straße aufgelesen!)

Sonntag, 17. August 2008

wie im maerchen

ich moechte euch eine geschichte erzaehlen! sie handelt von den zwei kindern r und l, die ein großes abenteuer wagten. alles begann in freiburg, wo sie brav zur schule gingen. das heißt, sie beugten sich dem druck derer, die sie an ihrer eltern statt aufbrachten in einem internat eines namhaften alternativschulmodells. ihre eltern kuemmerten sich nicht um sie, r hatte keine oder war weggelaufen, l’s vater jettete als konsul in deutsch-russischen angelegenheiten durch die welt und kuemmerte sich nicht mehr um sie, als repraesentative betraege zu ueberweisen und zweimal im jahr auf ein essen zu bestehen, zu dem sie die zuechtige tochter zu mimen hatte. eine mutter hatte l nicht mehr.

l wollte weg, um es allen zu zeigen. r war es egal, aber er liebte l. liebte l wie die zwerge das schneewittchen, denn sie war von schoener gestalt, feingliedrig, sie trug lange dunkelbraune haare und ein sanftes gesicht, darin zeichnete sich bereits eine spaetere markantheit ab. r war klein, staemmig, sein haar bereits duenn oder geschoren ueber dem knochigen schaedel, auf dem das leben einige seiner unangenehmeren szenen geprobt hatte, er war 19.

l wuerde in drei monaten volljaehrig sein, dann koennte ihr niemand mehr etwas erzaehlen. bis dahin wuerden sie laufen, gegen die zeit und gebieterischen organe des erziehungsstaates, in dem sie seit langem einsam waren. eine woche trampten sie an der landstraße, aßen aus dosen und schliefen im graben. die autobahn mieden sie, polizei. dann mit dem LKW in die große stadt, jenes gewaber aus lebensarten, in dem noch jede kreatur eine nische fand und zu ihresgleichen, wie unwuerdig sie auch dahinvegetierte; kuenstler, gaukler, arme traeumer, die straße den hunderten ein wohnzimmer, kuehlschrank, kleiderkammer; wo dienstags die kinder und mittwochs die alten eier gegen das rathaus feuerten und fahnen verbrannten, hass in den augen, parolen schrien, die stadthalter hinter den herrschaftlichen fensterlaeden angewidert die oberlippe krauszogen; wo der zahnlose poebel den ton angab und die ordnungskraefte sich bemuehten, no poner mas gasolina en el fuego: piratenstadt barcelona!

piraten hatten ein haus gekapert, el teatro nannten sie das verkommene flaggschiff der unterwelt, es aechzte unter seiner verdorbenen crew. der kapitaen erkannte in r seine verwegenheit frueherer tage, auch er ein runaway, bodenakrobat, zum kraftstrotzenden totenschaedel geschrumpft. er goennte seiner verrohnung eine auszeit, erlaubte sich so etwas wie vaeterlichkeit fuer die kinder, welche nicht mehr hatten als sich selbst. sie brauchten nicht mehr, keine drogen, dosenfraß. r spielte gitarre in der straße, l tanzte und sang, schoene boheme. wenn sich polizei naeherte, versteckten sie sich.

braune lederschuhe, dunkle jeans, ein cordsakko; blonder stoppelschnitt, michelgesicht. ruettelte an der dreifachen kette gesicherten schwingtuer, die ins innere des verruchten hauses fuehrte. weckte mich auf, ach ihr sprecht deutsch durch die kette. wachen augen, dummes gegrinse, 23 und hamburger student, wollte ja schon immer ein besetztes haus sehen, forschende blicke, dann diese party, da wollte er mal schauen: 500 der kaputtesten rasta links drogen bummler wenn du das system zerstoeren willst fang bei dir selber an, rauch zum schneiden, eine kippe, einen joint, koks auf allem, das ueberlackiert; los lavados uebergelaufen, liter urin in den rinnsteinen der altstadtstraßen; drinks aus dosen und plastikbechern, gierige augen zaehlen große scheine in der kueche, der boden feucht und raschelnd wie herbstlicher waldboden, nur muell und getraenke; piraten kriechen gollumstyle herum, durchwühlen den sumpf nach - geld! rauchen dreckbrocken aus dem morrast, das konnte alles sein.

polizei! der deutsche suchte l! sie waren in der stadt, dumm von dort elektronische post zu versenden. sie liefen. mit zahnbuerste und geld liefen sie in die berge, zwoelf kilometer in den morgen. el castillo, la casa de gaudi en las montanas, ein squat. sie wagten sich nicht zurueck in die stadt, wo ihre rucksaecke standen, spanische polizisten hatten sie schon immer angeschaut, patroullierten staendig vor dem tor, 5 zentimeter massives holz, eisenverschalgen, schwerer zugbalken dahinter. angst vor der begleiteten rueckkehr nach deutschland, paranoia, verfolger ueberall.

einmal besuchte ich sie in den bergen, erschoepft, sie gingen alles zu fuß, die zuege, stationen, die kameras. r besorgte die dinge in der stadt, sein maedchen blieb im versteck. einmal kamen sie noch ihre sachen holen, neunzig liter armeebeutel tapferer zwergenruecken, und die gitarre. glueckwuensche, ein kuss von m, da lief ein maerchen hinaus an die straße, valencia, sevilla, die welt!

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