fusion

Mittwoch, 6. Juli 2011

yessah!

ja, es war fusion! sie ist komplett abgesoffen dieses jahr, und war doch meine beste seit langem. ich konnte frei sein, so wie sich das im ferienkommunismus gehoert. ich konnte ich sein mit allen fehlern und schwächen, und mich ausleben.

ja, ich hatte was mit einer 32jaehrigen frau aus nuernberg, und das hat sich sehr gut angefuehlt. was habe ich zuletzt an arbeit da hinein gesteckt, endlich wieder sexuell anwesend zu sein. gestatten: ruebe, sexuell anwesend!

wir wissen: mit der kraft kommt der schmerz. ich habe riesige auffangbecken bereitgestellt fuer alles, was da nun kommt: erpresserische exfreundin, ihre ungewollte schwangerschaft, psychoterror, tyrannei. wut, verlustangst, ausgeliefertsein. soll es kommen, das mutterschiff.

gestern ist es gar passiert, dass ich zumindest in gedanken durchspielte, wie es waere, mal mit meinem therapeuten an einem strang zu ziehen. unerhoert ungeahnte moeglichkeiten tun sich da auf!

es passiert also eine menge zur zeit, wie das so ist im fusionland. ich hoffe, ich kann das alles endlich mal nach berlin holen und hier auch endlich fuer mich einstehen. zeit wirds, und die naechste fusion ist weit. 360 tage quasi, bis die rakete wieder startet. ich habe einiges in die wege zu leiten bis dahin, man kann schließlich nicht immer nur feiern.

Mittwoch, 9. Juli 2008

ich sollte lernen.

stattdessen geistern mir drei, respektive fuenf herren durch den kopf, das ist immer so, wenn ich mich wegsperre, dann denkt der kopf an freie momente, fusion oft. da gabs vor zwei jahren eine show, bei der jeder einpisste, der nicht vorher auf klo war, jede wette.

schon der soundcheck: man stelle sich drei grinsende ergraute vor, die ueber die kahle buehne wuseln und sich HERR SCHUTZMANN SCHUTZ MANN MANN SCHUTZ DEN HERR SCHUTZMANN SCHUTZ! SCHUTZ! MANN! SCHUTZ! uswusf zurufen, als waeren sie in der gummizelle.

dann die show: ein zentimeterdick behornbrillter opi-anzugtraeger zerrt eine zinkwanne auf raedern herein, darin ein fett verbloedeter rentner, dem der hinterherlaufende diener rentnergigolo saure gurken ins maul stopft und schlagsahne bis zum ueberquellen hinterhersprueht. der ziehende zitiert irgendwas klassenkampfliteratur, der schluckende wuergt, der fuetternde grinst vornehm. dann stehen sie mir nix dir nix auf und singen ein zynisches lied.

dabei geben sie sich so unglaublich ekelhaft, dass man gar nicht weiß ob nun lachen oder heulen. sie kultivieren den bad taste so gruendlich, dass man kotzen will, und dann, wieder ein froehliches lied. sie fummeln an ihren dicken leibern rum, reiben und lecken und kuessen und bewahren sich doch immer den charme ergrauter lustmolche. in manchen szenen versagt gar ihre ausgezeichnete theaterausbildung und sie muessen hemmungslos grinsen ueber den scheiß, den sie gerade fabrizieren. da liegt das publikum aber eh schon am boden. und wenn mans nicht mehr aushaelt, laesst der dicke seinen bauch schwabbeln und rapt dabei. oder zitiert irgendwas weltbewegendes. und schaut, als habe man ihm gerade haemorrhoiden diagnostiziert.

all das soll die gesellschaft parodieren und mit klugen worten aus der detutschen neobiedermeiernot helfen.

seit 20 jahren dallern die jetzt schon so rum und kassieren preise ueber preise. weiß gott, wenn wer ein selbsterfuelltes leben hat, dann diese kerle. nix lassen die ganz, wenns ans verhunzen von fuer einigermaßen verbindlich gehaltenen regeln menschlichen zusammenseins geht. alles mit einem schildkroetenhaften phlegma, das nur dann und wann von kristallscharfen geistesblitzen zerschnitten wird.

ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, seitdem nochmal solche bauchschmerzen vom lachen bekommen zu haben. ich wurde ueberrollt von einem unschuldigen rentnertrio namens

THEATRE DU PAIN!

auch erhaeltlich im oekonomischeren, nicht weniger idiotischen fuenferpack...

oder mit ihren eigenen worten: SEEZUNGE IN FLACHFETT GESPREIZT!

Montag, 30. Juni 2008

i see a red door and i want to paint it - red!

der onkel hat am freitag sein erdmoebel bezogen, die trauerfeier war, entgegen ihrem anlass, sehr schoen. als ich ihn das letzte mal besuchte, zeigte er mir gar den ort, wo sie stattfand, als einen seiner lieblinge. so bleibt die kirche im dorf. der pfarrer, ein baerbeißiger trotzkopf, wohl lutterfan, sprach ungeschminkt und ziemlich offen. zum tod des onkels koennte man noch einiges an hirnschmalz verbraten, wie es die mutter tut. man kann es aber auch lassen.

dawegen draengte mich folgenden morgens grauer himmel zur umsetzung laengst gefassten entschlusses: fusion_logo !

bin ein stueck mit dem rechliner buergermeister getrampt, der mir erzaehlt hat, wie er das festival aufnimmt: sein vater hat immer genoelt, wenn er stones hoerte, da schwor er sich: sowas kommt mir niemals ueber die lippen! und ich soll mal eule von ihm grueßen. cooler typ.

seit dem ersten streich war es die groeßte schoenste friedlichste entspannteste fusion, die ich erlebt habe. bin ohne eintritt rein und hab das geld verfuttert, lecker. und feuchte augen gekriegt an der dubstation, die sich diesmal mit schlanken birkenstaemmen herausgeputzt hat.

das maedchen mit den krassen augen war da, sie heißt o und haengt in der internationalen goa waldschrat szene, haett ich mir denken koennen. 2 tage hat sie es ausgehalten in berlin, dann ab nach spanien. aber gut zu sehen, wie ernuechternd ihr leben draußen aussieht, das schien in der M10 noch so elfenhaft... so heizt sie ueber alle festivals und verkauft goaguertel, bis alle festivals gleich aussehen und lernt keine leute kennen, die sie nicht eh schon kannte. wie fad.

mir kam das gleichnis, dass eine beziehung mit ihr vergleichbar waere mit dem versuch, den wind in flaschen abzufuellen. schoenen dank.

drogen gab es auch wieder und eine nackte hippybraut, die sich von den rotkreuzlern nicht einfangen lassen wollte: sie brachte eine fleischmuetze von ersthelfer an den rand seiner samaritaeren toleranzgrenze, als sie ihn schlug und beschimpfte und wegrannte, um platt auf den ruecken zu fallen, wieder ekstase usw. der arme kerl war in den grundfesten seiner maennlichkeit provoziert und wollte ihr gleichzeitig helfen. ich meine, man braucht nicht nach sonnenschein fragen, wenn spaeter irgendwo zwischen den zelten ein nacktes bewusstloses hippymaedchen liegt? aber das ist fusion. wie die berliner hedonisten, die an der seebuehne in 5 minuten 20 flaschen sekt verduschen.

sonnenschein hatte es aber dann auch zur genuege. und acts, die einem die schuhe ausziehen, obwohl ich nur die haelfte mitgekriegt habe:

panteon rococo.

melt banana aus tokyo: unvergleichliche show... brutal gut.

nicht mehr zu toppen: sirqus alfon. durchgeknallt. in allen facetten. sie spielen die schlimmsten elektrohits der 90er jahre live, choreographieren als avatare herum, bruellen, tanzen, heulen, strippen und mischen alles schlechte, was man unter dr. alban und dj bobo abgespeichert hat, zu dem unmoeglichsten aller sounds. sie upgraden sich selbst, pruegeln sich in zeitlupe um eine banane und sehen so scheiße aus, dass man um hilfe schreien will. und da laeuft auch schon macarena...

zu guter letzt: der rostocker christian kuizo und lorenz liebold fuehrten ihre elektrodyssee auf. unglaublich unbeschreiblich, was 2 muender, 5 gitarren, 1 bass und ein haufen elektronik anstellen koennen. und das ist fusion!

au mann. und dann so viele leute wiedergetroffen. und die ganzen eindruecke... und die maedchen!

i let you off... wirklich, den satz muss ich mir mal auf die stirn taetowieren!

ich sah in der bibliothek ein maedel mit einem arm - und fand es faszinierend. ihre wirklichkeit, alles mit links zu tun. und kein bisschen behindert zu wirken. huebsch war sie und ich hab mich fast ein bisschen verliebt. exotic = erotic. und die frage, wie das persoenliche gluecksempfinden zustandekommt, wenn scheints gesunde leute ausm fenster springen, waehrend ein einarmiges maedchen brav ihr, wahrscheinlich, psychologiestudium schmeißt und mit ihren freundinnen vor den schließfaechern quatscht, als waer nix weiter.

ueberfragte ruebe, die lernen sollte wie am spieß und nicht einsieht wieso, wenn die welt schon wieder so groß und bunt ist. hach. overquestioned again.

Freitag, 20. Juni 2008

37 grad und es wird noch heißer

fusion_festivaldaemmer

hallo. ich bin die ruebe, gestatten, von und zu und so weiter und so. die frische statistik sagt, dass das hier doch einige lesen. deswegen eine kleine entschuldigung: in letzter zeit sind mir einige schimpfwoerter herausgerutscht und auch das wort f* haeufte sich zunehmend. das ist im berliner grundschuldeutsch nicht schlimm, dem ich mangels adulter lingualer identitaetsbildung zuweilen verfalle; eher so eine form von rotzluemmelranking.

allerdings ist es meinem wesen im ureigentlichen sinne fremd, auf derart vulgaere ausdruecke zurueckzugreifen, selbst wenn ich schlechte laune hab. ich glaube, meine krassen ausfluege in die faekalsprache sind ein versuch, ein wenig durchschnittlicher zu klingen, naeher bei den leuten, so to say.

man moege mir auch zynische beitraege zu anzueglichen themen nachsehen. ich habe 24 jahre und das mitgelieferte hormonelle fruehsommer chaos paket auf der festplatte.

es gilt in dorfe oder stadt, wohl dem, der eine freundin hat. oder so aehnlich.

heutmorgiger tagtraum katapultierte mich mit einer handvoll mckinsey pinguinen und einem spacigen marktforschungsmobil auf die fusion, wo wir das festival anhand eines interaktiven installations show statistik konzeptes untersuchten. ich ruehrte den jungs mal schoen ihre ueberbezahlte weltfremdheit um und sie loehnten mir nen tagessatz von 20000 oecken. auf der basis koennt ich unternehmensberater werden: ich berate unternehmensberater.

waer geil, mit 20 befrackten eine prozession uebers gelaende: alle schwarze sonnenbrillen und pokerface, und abends feiern... ES WIRD FUSION!!! und ich geh nicht hin. mittwoch. wenn spanier mierda sagen und nicht unhoeflich erscheinen wollen, sagen sie miercoles. mittwoch. dann gehts ab auf dem kulturkosmos. die dubstation wird wieder der mittelpunk einer besseren welt und die luft verdichtet sich zu fluessiger liebe. na ja. oder es wird ein vertriptes uebernaechtigtes sonnenverbranntes durcheinander von zu vielen kaputtidealisten, die glauben, auf den letzten metern klassenkampf noch mal die sau rauslassen zu koennen. vielleicht auch lieb. in jedem fall groß und zum heulen schoen.

fusion_sundownaufgeh

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