Freitag, 15. Mai 2009

leifsteil

muesste ich ein magazin herausgeben, es hieße "notits". jeder wuerde es wegen des neontitels kaufen, und drinnen wie draußen gaebe es KEINE EINZIGE WEIBLICHE BRUST zu sehen, nicht zuechtig verhuellt, nicht dekollettiert, nicht nackt.

was balsam fuer die voellig ueberlasteten maenneraugen dieser stadt.

das schoss mir nur so durch den kopf, als vorhin ein einschlaegiges stadtmagazin fuer touren nach brandenburg warb, mit einer ausflueglerin im sommertop, deren vorbau das halbe cover fuellte.

ich meine, das ist so arm, ein paar großstadtkrieger mit sowas in die pampa zu locken, wo sie alles andere erwartet?

Sonntag, 10. Mai 2009

morgenstimmung

morgens von einer party wiederkommen, und es regnet. ueber der stadt steht das grau und die bahn laesst sich zeit, laesst den pumps und absaetzen viel zeit, ueber die bahnsteigkacheln zu tippeln, mir um zu merken, wie ich aelter werde und um mich zu fragen, wie lange das noch so weitergeht, naechte durchhaengen irgendwie auf der suche nach dem spaß oder lebensinhalt oder der frau fuers leben.

jetzt, vor der lichtmaschine, hat es aufgehoert. die morgenvoegel zwitschern und die kirschbaumblaetter haengen herab wie die flochten schlafender voegel. ob du die frau fuers leben waerst, habe ich mich gefragt auf dem weg, und ob ich angst davor habe, verantwortung fuer dich zu uebernehmen, fuer uns und alles, was da kommen mag.

ich bin unfertig, da hast du ganz recht. doch immerhin bringe ich es nach einem vierteljahr fertig, hier ueber dich zu schreiben. was uns verbindet ist keine spielerei, kein zeitvertreib, das geht bis hinunter an die wurzeln des uns eingehauchten lebens, und wir ziehen und zerren, ob wir es nicht in etwas lockerere erdschichten heraufgeholt bekommen.

draußen meliert der sonntag die wolkendecke mit hellblau und in meinem kopf fehlt soviel wasser, dass alle sprachlich-logischen gedanken, jenes geistige i-tuepfelchen, dessen mensch sich ein hoeheres wesen ruehmt, schweigen. ich haenge wertfrei in der morgenmelancholie eines unerfuellten tages, dessen ende ich in den naechsten morgen verschleppt habe, und fuehle was zu fuehlen ist, ohne darueber nachzudenken. nichts schlimmes, eher sanft streicht die einsamkeit durch mein großes zimmer und ist, bei einem unergruendlichen blick aus dem fenster besehen, freundlich mit mir.

du fehlst, das ist nicht neu, und laege hier eine einnachtaffaere auf der matratze, das schlimmste immerhin, das deiner meinung nach zwischen uns geraten kann, du fehltest immer noch, oder gerade dann umso mehr.

wenn ich zaubern koennte, dann waere es wieder nacht und ich koennte schlafen, traumlos, bis der morgen mich aus den federn kitzelte. dann schwiegen die sehnsuechte und ich wuerde in den neuen tag fallen wie ich in deine arme fiel, wenn sie mir offenstanden. ich wuerde nicht einmal daran denken, dass du bald gehen muesstest, und wie lange ich dich fuer heute bei mir behalten koennte bis ich merkte, dass du mir fehlst.

...

das berliner fenster wusste die musik zum morgen. die große alte stadt fuehlt wieder mit und zwinkert hier und dort ihren kommentar zwischen ihre verlaufenen kinder.

Freitag, 8. Mai 2009

...

und zum dritten mal binnen einer woche bin ich in klamotten eigepennt, ohne abendbrot, abendtoilette oder gutenachtgeschichte. nichtmal das bett hab ich noch bezogen gekriegt, nur im dummen internet gewartet, ob mir jemand schreibt, so verdachtshalber. noch ein paar mal und ich hab mein erstes loch im zahn.

Donnerstag, 7. Mai 2009

...

... waehrend sie eine wand weiter stoehnen wie die tiere.

goetterspeise, menschenauflauf, hundeleben

gestern kino, god man dog. episodenfilm, taiwan. schoene bilder, traurige botschaft: wegwerfasien mit den zwei golden rules: sei gut zu den hunden und hau keinen gott in den muell!

das mit den hunden geht ja noch, aber was tun mit all diesen statuen, wenns am glauben fehlt? kunstvoll anordnen an baechen, bueschen und herrlich deprimierenden hochtrassen betonidyllen, was sonst.

land zwischen tradition und dollar und schnellgier und alkohol und wenn die noch hundert solche filme abdrehen, aendert sich die welt auch nicht davon.

was nicht heißt, dass sie auf ihre art nicht aeußerst sanft den finger in die wunde legten. schoene geschichten, offene enden, und

ich bin froh, dass sie hier solche filme spielen.

dosendrive

jetzt ist die luft raus, es macht alles keinen spaß mehr. ewig rumgezankt, und wieder hier rumhaengen, mich alt und verbraucht fuehlen. sport treiben bis zum umfallen, dass immer eine schicht muskelkater vor den gedanken wabert.

woher kriegt man das gefuehl zu leben? gibts das im supermarkt oder an der tankstelle oder muss man zum wunderheiler, arzt oder apotheker laufen? ich hab es satt lauter lebensfrohe gesichter durch die stadt eilen zu sehen und schon wieder keinen zugang zu ihrer welt zu finden.

nicht nachdenken, einfach geradeaus leben, und gebs gott wird sich alles so fuegen wie er sich das ausgedacht hat. taete ich das nur mal einen tag, saeße ich im knast, mindestest schwerer sachbeschaedigung wegen.

ich hab es einfach satt so zu leben, ohne sinn, hier ein bisschen nett reden, da ein bisschen lieb kind spielen, dort so halbherzig mitarbeiten, dass ich schlecht recht mit hindurchrutsche. so ein zusammengeschusterter kompromiss aus alldem, was ihr penner von mir wollt, das soll fuer ein leben reichen?

wer mir schreibt, wie man mit matlab ein ordinaeres dgl system loest, hat einen wunsch frei, einzuloesen bei ruebe inc. - alles außer tiernahrung.

Samstag, 2. Mai 2009

rekord!

wir ham heute so zehn stunden am stueck telefoniert, mein troll und ich. scheiß fernbeziehung.

Donnerstag, 30. April 2009

parler!

gibt es eigentlich so ein recht auf aussprache, wahrheit und so etwas? ich meine, wenn man mit jemandem was zu klaeren hat und der einen abblockt, aus angst, unsicherheit, unmuendigkeit oder einfach feigheit, sich auch mit den unangenehmen aspekten der zwischenmenschlichkeit zu beschaeftigen: gibt es da ein recht, das man geltend machen koennte, oder ist man von vornherein der dumme arsch, stalker, der ders nicht einsehen kann, schwaechling, nervensaege, klinkenputzer?

ich bin da nicht so der luschi, wenns ums aussprechen ungeliebter wahrheiten geht, aber ich gerate aufgrund eigenwilliger vorlieben immer wieder an leute, die das nicht koennen, da reden, wo es sie und damit mich wirklich betrifft. was ja ok waere, wenn sie das anders ausdrueckten, auslebten. oder mich von anfang an in ruhe ließen. nur das mit der sympathie, das sucht man sich nicht aus, das ergibt sich ohne eigenes zutun, da kann man noch so sehr den kraehenadler oder waldlaeufer spielen, wo wir schon schlechte heldenschinken heranziehen.

und ruhe wollen sie erst dann vor mir haben, wenn ich so richtig schoen in dem zwischenmenschlichen geflecht aus beiderseitigen gefuehlen haenge und sie ihre senker abstoßen an den vorgesehenen sollbruchstellen und ich mich in der scheiß biomasse verheddere. was das soll?

eiszeit dann, scheiß mild destruktive verletzungsparanoide schon mal sicherheitshalber vorherschlussmachende idioten. ich meine, wie gottverlassen dumm muss man denn sein um zu glauben, dass einen jemand wichtiges ab stunde null kopfgesteuerten egotrips nicht mehr anginge, und dass man mit sonem aus der huefthose geschossenen sauberen schnitt vor den spaetfolgen einer vorgezogenen schlammschlacht verschont bliebe?

trennen tut man sich, wenn man sich nichts mehr zu sagen hat, und nicht, weil einem das gerade mal so in den lebenslauf passt, und da habe ich noch kein wort ueber die hahnebuechen daemlichen realitaetsverdreher verloren, auf die solche selbsternannten selbstbeschuetzer sich berufen. die natuerlich stimmen, denn sie sind ja selbst drauf gekommen, anhand ihrer und nur ihrer subjektiven selektiven wahrnehmung. wer wollte das in frage stellen, sich gar erdreisten, einen solchen jemand zum umdenken zu ermutigen?

ich, natuerlich. was etwas schwierig ist, denn mein jemand benimmt sich in sachen beziehungen etwa wie ein ruckelig programmierter hoehlentroll bei herr der ringe und schiebt seinen frust auf die anderen, mich in dem fall, die zu recht mal seine berserkerkeule schmecken duerfen.

waere mein troll nicht so niedlich, ich wuerd ihm mal schoen zwei legolaspfeile in seinen pussyarsch schießen.

aber gewalt hilft da wie nirgendsnich weiter. hallo troll: wir muessen reden!

parler
dieser zungenschlag ist perfekt auf das l von parler getimt...

pirate_voodoo
... und so ein pueppchen hat der troll fuer mich auch schon traktiert, verbrannt und versenkt, nachdem er der schwester unerlaubt meinen blog gezeigt und daran eroertert hatte, was fuer ein schwein ich bin: es tat einfach nur gut. man kann ja nicht genauso einfach drueber reden, wo kaemen wir da hin?

Samstag, 25. April 2009

in was fuer einem land wollen wir leben?

gestern haben die tamilen hinter dem brandenburger tor demonstriert, ich hoerte die slogans schon hinter den abgeordnetenbueros. gut, wieder mal ne demo, hat man ja oefter hier. auf eine gewisse weise ziehen mich solche menschenauflaeufe an. einen haufen sixpacks hatten sie herangekarrt, in deren schutz sich gepanzerte polizeiriesen langweilten. den platz hatten sie umstellt mit ihren wagen, rot-weiß lackierte laufgatter errichtet und regelten den fußgaengerstrom an strategischen punkten: kein tamile kam da durch, einfache gesichtskontrolle anhand hautfarbe und kleidungsstil.

touristen, eilige geschaeftsleute, ueberdimensioniert urbane sonnenbrillen kaempften sich leicht pikiert am geschehen vorbei: ja, unser demonstrationsrecht gilt fuer ethnische minderheiten, aber doch bitte nicht an einem sonnenfreitagabend auf so einem knotenpunkt.

die polizisten rissen sich zusammen, neutrale miene zu ungeliebtem spiel, denn dieser pechschwarze haufen, der in der heimat unaufhoerlich attentaeter gebaert, die sorte schmeckte ihnen nicht, reckengruen und blond gestoppelt, zumal bei dem schoenen wetter in voller montur einsatz schieben. wir muessen es immer ausbaden, linken, rechten, tamilen das demonstrationsrecht sichern. wer fragt denn uns, was wir davon halten?

keine presse, kein oeffentliches interesse, keep it klein. man macht sich keine freunde, wenn man die brueder demonstrieren laesst.

im brandenburger tor stand ein polizeipaerchen, das tamilisch-staemmigen demonstrierenden den durchgang verwehrte und sie nach westen wies. dass es so eine bestimmung gibt, jeder demonstrierende duerfe jederzeit die veranstaltung in alle richtungen verlassen... das kann man unter sicherheitsaspekten einschraenken, glaube ich. nachher marschieren sie geschlossen von hinten durch die brust, verzeihung, das brandenburger tor und sind auf allen touristenfotos zu sehen?

ein bayerischer lokaltouristikverband mit dem namen oberniederirgendwas hatte eine busladung blaskapelle und trachtentraeger vor das adlon gekarrt, der PR wegen. Welch werbewirksamem spaziergang immer geschuldet, kam die kapelle bei den tamilen vorbei und spielte zwei froehliche maersche, all in latz and lederhose. das gab lautstarkes getanze und getoese unter den rabenschwarzen, ich haette gern ein paar polizeigesichter dazu angeschaut.

es klang wie der blanke hohn: wir demonstrieren auf euren straßen fuer unseren frieden, den eure staatschefs ueber chinas veto nicht in den sicherheitsrat tragen koennen. also spielen wir eure volksmusik zu den bildern unserer zerfetzten kinder.

von hinten betrachtete ich sehr lange das paerchen im mittelgang des brandenburger tors: er, huehne, blond und wenig worte. Sie, ein meter sechzig, zwanzigjaehriges bibiblockberg gesicht, langes pony, rotbrauner pferdeschwanz und den unvermeidlichen anflug von haerte in den zuegen, die noetig, wenn man leuten nach hautfarbe den durchgang verwehrt. ihre koeperhaltung resolut, doch wohl war ihr nicht angesichts des unverstaendnisses in den schwarzkrausen gesichtern, die ihren protest in ein trauriges laecheln mit riesig weißen zahnleisten verwandelten und vor ihren abweisenden haenden kehrt machten. ein schoenes, liebes und unbedarftes maedchen an den fluegeltueren der sanften repression.

ich habe mich so geschaemt von der anderen seite aus, dass ich heulen musste.

einen bezirk weiter schlecken die leute ihr eis im parkcafé und ich aergere mich darueber, dass ich mein fahrradschloss verloren habe, waehrend mein hinterkopf die straßen nach der frau fuers leben scannt. das ist berlin, eindruecke zaehlen hier nicht laenger als bis zur naechsten ecke, und die wenigsten erinnern sich abends noch an sie, wenn sie durch die bars und kneipen ziehen. haette ich nicht gerade ne kurzgeschichte gelesen, ich waere nie darauf gekommen, diesen eindruck aufzuschreiben:

da waren tamilen, die wollten frieden fuer sri lanka fordern, und wir haben ein gehege drumgelegt, bis sie sich heiser geschrien hatten, muede wurden und nach hause gingen, richtung siegessaeule, in die busse und zurueck in die loecher, aus denen sie gekrochen kamen.

scheißname

dick van dyke

Mittwoch, 22. April 2009

aaarghhh

ich habe gerade mit der diplomarbeit angefangen. mehr als einen monat ueberfaellig. arbeit ist scheiße.

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